Minister Hahn fordert Dänemark-Boykott
Hessens Europaminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) tritt wegen der dänischen Grenzkontrollen für einen Urlauberboykott ein. Zugleich rief er seine Länder-Kollegen zum gemeinsamen Ministerprotest auf.
Kopenhagen/Berlin - Zum Start der Kontrollen durch Zöllner an deutsch-dänischen Grenzübergängen am Dienstag meinte Hahn in der "Bild"-Zeitung: "Wenn Dänemark zur Urlaubszeit wieder Grenzkontrollen einführt, kann ich nur dazu raten, auf der Stelle umzudrehen und lieber in Österreich oder Polen Urlaub zu machen."
In der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" (Aarhus) vom selben Tag kündigte Hahn einen Dringlichkeitsantrag Hessens für die nächste Europaminister-Konferenz der Bundesländer an. Die Konferenz solle das Vorgehen Dänemarks ausdrücklich missbilligen und die Bemühungen der Bundesregierung nach einem schnellen Sinneswandel der dänischen Regierung unterstützen, erklärte der Minister.
Hahn meinte in dem dänischen Blatt weiter, die europäischen Partner machten sich große Sorgen, ob Dänemark weiterhin ein verlässlicher Partner der Union sei. Der FDP-Politiker sagte: "Die Reisefreiheit gehört zu den sichtbarsten Errungenschaften Europas. Wer sich daran vergreift, insbesondere noch in der Urlaubszeit, legt die Axt an der Europäischen Idee an."
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