Merkel will von Putin Aufklärung über Waffen für Ukraine

Vor einem Außenministertreffen in Berlin hat die Bundesregierung Klarheit von Russland darüber verlangt, ob Moskau Waffen und Truppen in die Ostukraine geschickt hat.
dpa |
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Berlin - Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet vom Kreml eine Stellungnahme zu Erklärungen der prorussischen Separatisten, sie seien von Russland mit Panzern und ausgebildeten Kämpfern unterstützt worden. Das sagte Merkel am Samstag in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, wie ihr Sprecher Steffen Seibert mitteilte. Beide seien sich einig gewesen, dass diese Waffenlieferungen aufhören und eine Waffenruhe vereinbart werden müssten.

Poroschenko lud Bundeskanzlerin Angela Merkel nach ukrainischen Angaben zu einem Besuch in der kommenden Woche ein. Die Einladung werde geprüft, sagte ein Sprecher des Bundespresseamtes der Nachrichtenagentur dpa. Es wäre Merkels erster Besuch in Kiew seit Ausbruch der Ukraine-Krise.

Der Einfluss Moskaus auf die Separatisten ist auch ein Thema des Treffens der Außenminister der Ukraine, Russlands, Frankreichs und Deutschlands am heutigen Abend in Berlin.

Die Separatisten in der Ostukraine haben nach eigener Darstellung massive militärische Unterstützung aus Russland erhalten. 30 Panzer sowie 1200 auf russischem Gebiet ausgebildete Kämpfer seien zur Verstärkung gekommen, verkündete ihr Anführer Andrej Sachartschenko in einem Video. Der Mitschnitt des Sachartschenko-Interviews stand auf einer den Separatisten nahestehenden Internetseite.

Die russische Führung hat eine direkte Beteiligung am Konflikt in der Ostukraine immer bestritten. Der Kreml teilte mehrfach mit, es sei möglich, dass Freiwillige zum Beispiel aus dem Nordkaukasus aus eigener Initiative aufseiten der Separatisten kämpfen könnten.

Eine dpa-Länderumfrage ergab, dass vereinzelt auch Ausländer aus EU-Ländern in den Reihen der prorussischen Aufständischen aktiv sind. Sie kommen demnach überwiegend aus dem rechtsradikalen und nationalistischen Spektrum und stammen etwa aus Polen, Tschechien, Bulgarien, Lettland und Serbien.

In der Ostukraine berichteten Militär und moskautreue Aufständische am Samstag von heftigen Gefechten mit mindestens drei Toten. Russland forderte eine Feuerpause für die umstrittene Verteilung von Hilfsgütern durch das Rote Kreuz.

Wie die Organisation in der Nacht beim Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, fanden Russland und die Ukraine inzwischen eine Übereinkunft, unter anderem zur Überprüfung der Ladung. Nun bedürfe es allerdings noch Sicherheitsgarantien der Konfliktparteien, damit der Hilfseinsatz unter dem Dach des Roten Kreuzes fortgesetzt werden könne.

Von einer Übereinkunft hatte zunächst lediglich Poroschenko gesprochen. Die russische Kolonne mit rund 2000 Tonnen Hilfsgütern war zuletzt an der Grenze wegen Unstimmigkeiten über die Abfertigung zum Stehen gekommen.

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