Merkel: Weiter Sanktionen gegen Moskau

Die Kanzlerin knöpft sich wegen der Ukraine-Krise erneut Moskau vor, geht aber nicht auf die Rubel-Krise ein. Über die Sanktionen gegen Russland wird die EU erst 2015 entscheiden.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Die Kanzlerin knöpft sich wegen der Ukraine-Krise erneut Moskau vor, geht aber nicht auf die Rubel-Krise ein. Über die Sanktionen gegen Russland wird die EU erst 2015 entscheiden. Dennoch beherrscht das Thema den Gipfel in Brüssel, der sich vor allem um Geld kümmern muss.

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel hält an den Wirtschaftssanktionen gegen Russland unabhängig von der Rubel-Krise fest und knüpft die Strafen weiter an Moskaus Haltung zu Kiew. Solange Russland in der Ukraine-Krise europäische Werte missachte und so die Sicherheit Europas gefährde, "bleiben die Sanktionen", sagte Merkel am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag zu dem am Abend beginnenden EU-Gipfel in Brüssel. Ferner kündigte sie eine enge deutsch-französische Abstimmung in der Finanzpolitik an.

Die 28 EU-Staats- und Regierungschefs beraten über den Wachstumsplan von Kommissionschef Jean-Claude Juncker für neue Investitionen von 315 Milliarden Euro. Über den Rubel-Verfall und die Wirtschaftskrise in Russland ist die EU-Kommission sehr besorgt. Die EU-Sanktionen gegen Moskau sind auf ein Jahr begrenzt. Von März an müsse über eine mögliche Verlängerung entschieden werden, sagte ein Diplomat. Neue Beschlüsse zu Strafen bei diesem Gipfel sind nicht geplant.

Merkel sagte, Europa könne und werde es nicht zulassen, dass Russland gegen die Prinzipien von Recht, Respekt und Partnerschaft verstoße. Europa dürfe sich nicht spalten lassen. Von der Ukraine erwarte die EU Schritte zur Stärkung der Wirtschaft und Rechtstaatlichkeit und gegen Korruption. Merkel betonte, die Europäische Union wolle mit und nicht gegen Russland handeln. Auf die Rubel-Krise ging sie nicht ein.

Ferner sagte Merkel, sie werde in Brüssel mit Frankreichs Präsidenten François Hollande über gemeinsame Vorstellungen zur Überwindung der Finanzprobleme in Europa sprechen: "Wenn Deutschland und Frankreich gemeinsame Vorstellungen haben, ist das gut für Europa." Sie mahnte: "Die Wirtschaftslage bleibt fragil." Die Krise sei noch nicht vorbei.

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sagte: "Wir dürfen es nicht zulassen, dass Europa gespalten wird und dass die deutsch- französische Achse zerbricht."

Linke-Fraktionschef Gregor Gysi warf der Regierung vor, mit ihrem Spardruck das deutsch-französische Verhältnis beschädigt zu haben. In der Ukraine-Krise sei Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Scharfmacherin geworden, die Sanktionen gegen Russland seien "völlig falsch". Ferner beklagte er, dass Merkel in ihrer Rede nichts zu Foltervorwürfen gegen den US- Geheimdienst CIA sagte: "Dieses Duckmäusertum gegenüber den USA ist nicht länger erträglich."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.