Merkel gegen getrennten Sportunterricht für muslimische Kinder
Berlin - Das sagte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstag). Merkel sehe die Integration als ganz wichtiges Anliegen. "Wenn Menschen voneinander getrennt werden, ist das das Gegenteil von Integration", erklärte Streiter.
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatte zuvor mit Aussagen zu einem getrennten Sportunterricht von Jungen und Mädchen für Aufsehen gesorgt. Er hatte bei einem Bürgerdialog aus Rücksicht auf Schüler muslimischen Glaubens einen getrennten Sportunterricht als denkbaren Weg bezeichnet, dies aber keineswegs generell befürwortet. Daraufhin gab es Kritik auch aus den eigenen Reihen.
SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles nahm Steinbrück in Schutz. "Die Trennung von Jungs und Mädchen im Sportunterricht ist bei uns in Rheinland-Pfalz längst Alltag und wird ohne jede Aufregung gemacht, wenn die Schulen es sich organisatorisch leisten können und dies so wünschen", sagte Nahles der "Rheinischen Post". Steinbrück habe nichts Neues oder Skandalisierendes gesagt: "Ich unterstütze ihn ausdrücklich."
Gemeinsame Wahlkampftermine mit dem französischen Präsidenten François Hollande wird es nach Ansicht von Nahles nicht geben. "Wir brauchen keine Internationalisierung des Bundestagswahlkampfs. Es geht um eine Bundestagswahl", sagte sie. Hollande sei aber zum Festakt der SPD zum 150-jährigen Bestehen der Partei im Mai in Leipzig eingeladen. Am Freitag hatte Steinbrück Hollande in Paris besucht.