Merkel deutet Rüstungsgeschäft mit Angola an

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Angola ankurbeln und zielt dabei offensichtlich auch auf ein Rüstungsgeschäft.
dpa |
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Luanda - "Wir würden Ihnen auch gern helfen bei Ihren Verteidigungsanstrengungen, zum Beispiel bei der Ertüchtigung der Marine", sagte Merkel am Mittwoch bei einer deutsch-angolanischen Wirtschaftskonferenz in der Hauptstadt Luanda. In ihrer mitreisenden Wirtschaftsdelegation ist auch der Chef der Lürssen Werft (Bremen), Friedrich Lürssen. Um was für ein Geschäft es sich handelt, blieb zunächst unklar.

Merkel sagte: "Angola ist ein wichtiger Partner für uns. Wir können aber noch mehr miteinander auf den Weg bringen." Durch die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise sei das deutsch-angolanische Handelsvolumen um 40 Prozent auf 500 Millionen zusammengeschrumpft. Angolas Wirtschaftswachstum liegt bei acht Prozent.

Als Investitionsbereiche nannte Merkel die Energiewirtschaft, moderne Technologien, Ausrüstung von Schulen und Universitäten. "Auch im Bereich der Rohstoffe können wir sehr viel enger noch zusammenarbeiten. (...) Wir wissen natürlich, dass sich auch die Ölpreise wieder erhöht haben. Das ist für ein Land, das Öl braucht, nicht so erfreulich, aber für ein Land, das Öl fördert, macht es eine gute wirtschaftliche Entwicklung möglich."

Angola habe eine schwere Zeit mit jahrzehntelangem Bürgerkrieg hinter sich und noch einen schweren Weg vor sich. Mit den ersten freien und demokratischen Wahlen 2008 und mit der neuen Verfassung des Landes wachse die Stabilität. "Politische Stabilität ist natürlich auch eine notwendige und wichtige Voraussetzung dafür, dass die wirtschaftliche Entwicklung gut vorangeht", sagte Merkel.

"Deutschland ist ein fairer Partner. Wir wollen natürlich wirtschaftlich erfolgreich sein, aber wir wollen auch den Erfolg der Menschen in Ihrem Land. (...) Dauerhaft werden die Menschen in Angola nur zu Wohlstand kommen, wenn es eine gute Verbindung von wirtschaftlichem Erfolg und sozialem Ausgleich gibt."

Angolas Vizepräsident Fernando da Peidade dos Santos sicherte Merkel den Schutz von Investitionen und Privateigentum sowie einen gesunden Wettbewerb zu. Viele deutsche Firmen meiden Angola wegen der massiven Korruption.

Am Vormittag begrüßte Angolas Staatspräsident José Eduardo dos Santos Merkel mit militärischen Ehren in seinem Palast. Angola zählt zu den wichtigsten Ölexporteuren Afrikas und gehört doch zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Regierung wird vorgehalten, nur unzureichend die Armut in der eigenen Bevölkerung zu bekämpfen.

Angola ist seit 1975 unabhängig von der früheren Kolonialmacht Portugal. Jahrzehntelang tobte danach ein Bürgerkrieg. Dos Santos herrscht seit 1979.

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