Mehrheiten bleiben in der PID-Debatte unklar
Auch nach knapp drei Stunden hat sich während der Debatte über die Präimplantationsdiagnostik (PID) im Bundestag noch kein Ergebnis abgezeichnet. Die Abgeordneten brachten am Donnerstag mit großem Ernst Argumente für und gegen eine Zulassung der Gentests an Embryos aus dem Reagenzglas vor.
Berlin - PID-Befürworter argumentierten, Paaren mit Erbschäden sollten Kinder ermöglicht werden. Gegner warnten vor einer Ausweitung der Methode. So sei es unmöglich, Grenzen zu ziehen - der Anpassungsdruck an vorgegebene Standards bis hin zur Auswahl menschlicher Eigenschaften steige.
Immer wieder kochten die Gefühle hoch. Mehrere Abgeordnete führten ihre eigenen Erfahrungen mit problematischen Schwangerschaften, Frühgeburten oder ihren gesunden Kindern ins Feld.
Den Parlamentariern liegen drei Anträge vor: für eine begrenzte Zulassung, für ein komplettes Verbot und - als Kompromiss - für ein Verbot mit Ausnahmen. Erhält gegen Mittag keiner der Vorschläge im ersten Wahlgang die Mehrheit, kommt es zum zweiten Durchgang mit den beiden stärksten Anträgen.
Derzeit sind Gentests an Embryonen aus dem Reagenzglas erlaubt. Die Anwendung der Methode ist aber nicht weiter geregelt. Nun soll es eine Regelung geben.