Margarete Bause: Knallharte Gras-Oberin

Die Spitzenkandidatin der Grünen  will den Wechsel gemeinsam mit Ude und setzt ihre Frauenpower ein. Die CSU will sie mit den eigenen Waffen schlagen.
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Kämpft für einen Wechsel mit Christian Ude: Grünen-Spitzenkandidatin Margarete Bause.
dpa Kämpft für einen Wechsel mit Christian Ude: Grünen-Spitzenkandidatin Margarete Bause.

MÜNCHEN Sie will den Machtwechsel – zusammen mit Christian Ude. Dafür tut Margarete Bause (54) alles. Sogar im Doppelpack tritt die Spitzenkandidatin mit dem Seehofer-Herausforderer im Keferloher-Festzelt auf – und lässt ihn alt aussehen. Geballte Frauenpower, bissig und knallhart im Austeilen, wer neben Bause noch auftrumpfen will, muss sich schon anstrengen.

„Die wird auch noch die SPD schlucken“, versucht die CSU Zwietracht zu säen, zwischen SPD und Grünen. Doch Bause lässt sich nicht in die Suppe spucken: „Wir wollen zusammen die CSU in die Opposition schicken.“

Da kann sie richtig fuchtig werden. Die CSU habe keinerlei Inhalte, donnert sie dann und wirft ihre roten Locken nach hinten. „Bayern – das Land“, ätzt sie über die Aufschrift der CSU-Wahlplakate. „Da könnte man auch sagen: „Zwetschge – das Obst!“

In ihrem „100-Tage-Programm“ verspricht sie saubere, sichere und bezahlbare Energie. Eine Schule, die den Schülerinnen und Schülern Mut statt Druck mache – und die im Dorf bleibe. Eine ökologische und bäuerliche Landwirtschaft will sie fördern, statt Agrarfabriken. Mehr und bessere Kinderbetreuung ist ihr Ziel, statt dem Betreuungsgeld, das von gestern sei. Und mehr Frauen in Führungspositionen.

Wie geht die Wahl aus? Wetten und gewinnen!

Ihre Herkunft setzt sie im Gegensatz zu Horst Seehofer nicht ein – auch wenn ihr gepflegtes Bairisch derzeit immer derber wird. Dabei könnte sie mit ihrer Jugend auf dem Einödhof ihrer Eltern als „Ferkel-Hebamme“ bei den Bauern punkten.

„Ich kann Stadt und Land“, sagt die Diplomsoziologin, die mit ihrer Familie mitten in Schwabing nicht weit von Christian Ude lebt. Vor allem aber kann sie Schafkopfen. Während sich die CSU seit Wochen mit Lounge-Wahlkampf und Cocktail-Gutscheinen den Städtern nähert, sucht Bause als die Gras-Oberin mit eigenen Spielkarten die Niederungen der Stammtische auf dem Land.

Die CSU will sie mit den eigenen Waffen schlagen. „Bei euch derf ma wenigstens no Schafkopfen“, höre sie immer wieder vom konservativen Stammklientel. Aber auch das ist schwer zu locken. In Seehofers Heimat Ingolstadt fand sie nur zehn Mitspieler. Ein elfter ließ sich noch überreden. Egal. Bause geht’s um den Schlüsselsatz beim Schafkopfen: „Wenn einer keinen Stich macht, dann ist er schwarz!“

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