Lügenpresse-Award: AfD will alternativen Medienpreis verleihen
Berlin – Wie die Alternative für Deutschland am Freitag mitteilte, will man künftig ein Zeichen gegen die laut eigener Wahrnehmung verdrehte und falsche Wiedergabe von AfD-Themen setzen. Deshalb denke man derzeit "frei nach dem Motto: Glaubt ihr denn selber noch, was ihr schreibt?" darüber nach, wie ein entsprechender Negativ-Preis für Journalisten auszusehen hat.
Zur Motivation für die Auslobung des Preises heißt es in der offiziellen Pressemitteilung der AfD Niedersachsen: "Wir Wahlkämpfer führen beispielsweise eine Veranstaltung durch, lesen am nächsten Tag den Presseartikel darüber und fragen uns, ob das tatsächlich dieselbe Veranstaltung gewesen ist. Denn schon oft ist es vorgekommen, dass der linke schwarz gekleidete Mob durch Getöse und Gewalt unsere Veranstaltungen stört oder gar verhindert und die Reporter berichten, es sei friedlich zugegangen."
Propaganda-Moderator des DDR-Fernsehens als Namensgeber
Um der Kritik an dieser angeblich falschen Berichterstattung Ausdruck zu verleihen, soll der Preis nach Karl-Eduard von Schnitzler benannt werden. Von Schnitzler war Chefkommentator des DDR-Fernsehens und moderierte dort unter anderem die berüchtigte Propaganda-Sendung "Schwarzer Kanal", die Beiträge aus dem West-Fernsehen gemäß der DDR-Doktrin umdeutete.
Der "Karl Eduard von Schnitzler-Preis" soll allerdings nicht nur für Berichterstattung verliehen werden, die laut Meinung der AfD inkorrekt ist, sondern offenbar auch für Seiten, auf denen die Kommentarspalten geschlossen werden. Man rege sich nämlich besonders darüber auf, "dass einige Medien ihre Kommentarleiste, wenn die Kritik an ihrer Berichterstattung überwältigend ist, aussetzen oder ganz streichen."
Wann genau der Preis eingeführt wird, steht derzeit noch nicht fest. "Über Form und Dotierung macht sich derzeit ein Kreativteam Gedanken", heißt es bei der AfD.
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