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Kurz' "Rücktritt": Bloße Schauspielerei!

Der AZ-Korrespondent Claus Schöner über das Wiener Staats-Theater.
Claus Schöner |
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Mit nur 35 Jahren tritt er bereits zum zweiten Mal als Bundeskanzler zurück: ÖVP-Chef Sebastian Kurz nach seiner Rückzugs-Rede.
Mit nur 35 Jahren tritt er bereits zum zweiten Mal als Bundeskanzler zurück: ÖVP-Chef Sebastian Kurz nach seiner Rückzugs-Rede. © Georg Hochmuth/APA/dpa

Was für ein Staats-Theater am Wiener Ballhausplatz! "Mein Land ist mir wichtiger als meine Person", hat Sebastian Kurz in seiner Rücktrittsankündigung erklärt. Das sollte wohl nach Demut klingen, doch es war nichts als Schauspielerei.

Kein Rücktritt aus Einsicht

Kurz stellt sein Amt nicht aus Einsicht zur Verfügung, sondern weil der grüne Koalitionspartner ihm die Gefolgschaft aufgekündigt hat. Ein wirklicher Rücktritt sieht anders aus. Kurz übergibt das Amt an einen Vertrauten, der brav den Willen des starken Mannes der Volkspartei erfüllen dürfte.

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18 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 11.10.2021 19:30 Uhr / Bewertung:

    Sehr treffender Kommentar.....und ein kluger Schachzug von Kurz. Wobei ich mich frage, ob er diesen Schachzug bei Putin abgeschaut hat. Denn Putin hatte auch mal einen Getreuen eingesetzt, ich glaube es waren 4 Jahre, um anschließend als Präsident zurückzukehren.

    Aber jede Wette, der Kickl "scharrt schon mit den Hufen". Von dem hört man nämlich garnichts zu dem Fall.

  • glooskugl am 11.10.2021 19:23 Uhr / Bewertung:

    Es gibt auch eine Wiener Mafia und da gehört der Kurz für mich eindeutig dazu. Für wie blöd hält der die Menschen? Dieser aalglatte Typ wird sich einen Dreck scheren und sein Amt so aufgeben ,dass er seinen Fadenkasperl den ex Außenminister nicht so bewegen kann wie er will.
    Wenn sich die Grünen das bieten lassen , dann gute Nacht schönes Österreich.

  • Zabadak am 11.10.2021 09:44 Uhr / Bewertung:

    Die "taz" mit heutiger Headline:
    "Wie soll in Österreich eine Regierung mit einem Strohmann, den der Pate Sebastian Kurz nach Mafiaart im Kanzleramt installiert, arbeiten können?"
    Eine treffendere Beschreibung gibt es nicht kaum dafür.
    Bei Herrn Kurz, der ursprünglich mit der FPÖ – die AfD Österreichs – koalieren wollte, erübrigt sich jegliche Charakterfrage.

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