Kleine Steuerreform: Ein bisschen mehr Netto

Schwarz-Gelb bringt kleine Steuerreform auf den Weg. Die Bürger und Firmen sollen insgesamt um 4,5 Milliarden Euro entlastet werden. Das bringt drei Euro mehr im Monat.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Illustration
dpa Illustration

BERLIN - Schwarz-Gelb bringt kleine Steuerreform auf den Weg. Die Bürger und Firmen sollen insgesamt um 4,5 Milliarden Euro entlastet werden. Das bringt drei Euro mehr im Monat.

Ein kleines Steuerreförmchen: Die schwarz-gelbe Regierung plant eine Entlastung von Bürgern und Firmen um insgesamt rund 4,5 Milliarden Euro. Einen Katalog mit 41 Änderungen im Steuerrecht wollte der Koalitionsausschuss am Donnerstag Abend beschließen, er gilt als unstrittig. Im Wahlkampf hatte die FDP noch eine große Steuerreform versprochen.

Wer profitiert wie stark? Die Unternehmen bekommen den weitaus größeren Teil der Entlastungen: 4,0 Milliarden Euro gehen an sie, 590 Millionen an die Arbeitnehmer. Allerdings sinkt bei den Bürgern die Steuerlast direkt, während die Kostenvorteile der Firmen zum großen Teil daraus entstehen, dass sie weniger Papierkram und damit weniger Bürokratiekosten haben.

Was heißt das für den Bürger? Der größte Brocken (330 Millionen) fällt auf die Erhöhung des Arbeitnehmerpauschalbetrags von jetzt 920 auf 1000 Euro. Das soll die Bürger beim Sammeln von Quittungen entlasten. Wer bei den Werbungskosten unter dieser Grenze ist, kann laut dem Neuen Verband für Lohnsteuerhilfe mit einem Plus von maximal drei Euro im Monat rechnen. Etwa die Hälfte der Steuerpflichtigen ist über dieser Grenze. Dieter Ondracek, Chef der Steuergewerkschaft, ist wenig begeistert: „Der Bürger muss ja weiter Belege sammeln, weil er nicht weiß, ob er am Ende des Jahres auf 950 oder doch 1050 Euro kommt.“

Welcher Papierkram fällt weg? Auch hier ist eine ganze Reihe von Erleichterungen für den Bürger geplant: Künftig muss er nicht mehr schriftlich erklären, ob Kinderbetreuungskosten beruflich oder privat bedingt sind. Ebenso entfällt die Einkommensprüfung bei volljährigen Kindern , die noch in der Ausbildung sind: Sie bekommen nun so oder so Kindergeld. Abgeschafft wird auch die Pflicht, für die Entfernungspauschale ein Fahrtenbuch zu führen, wenn ein Arbeitnehmer abwechselnd mit dem Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fährt. Die gute alte Lohnsteuerkarte aus Pappe entfällt ohnehin. Und: Wer will, kann die Steuererklärung nur noch alle zwei Jahre abgeben.

Was heißt das für Firmen? Sie werden vor allem bei diversen Bürokratiekosten entlastet. So entfallen Dokumentationspflichten für bestimmte Warenlieferungen. Auch werden die Hürden für die elektronische Datenweiterleitung gesenkt: Künftig können mehr Dokumente als bisher, etwa Verträge von Notaren oder Verkaufsanzeigen, per Internet und nicht per Post verschickt werden. tan

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.