Kleine Bonbons

Die AZ-Redakteurin Anja Timmermann über den neuen Pflege-Riester
Anja Timmermann |
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Ein Trost vorweg: Die neue Förderung der Pflegeversicherung ist so absurd konstruiert, dass sie sowieso zum Scheitern verurteilt ist. Die Befürchtungen der Opposition, die FDP wolle wieder mal einer Klientel – hier der Versicherungsbranche – ein Bonbon zuschanzen, sind zwar grundsätzlich nie unberechtigt.

In diesem Fall aber dürften so wenig Bürger mitmachen, dass das Bonbon sehr klein ausfallen wird. Denn diejenigen, die sich eine solche Pflege-Extraversicherung leisten können (gutverdienende, gesunde, junge Männer), fahren mit einer rein privaten Police in der Regel besser: Sie bekommen so günstige Tarife, dass sie bei dem neuen Konstrukt trotz Staats-Förderung mehr zahlen müssten.

Profitieren würden ältere, weibliche und gesundheitlich nicht so fitte Geringverdiener: Denn sie kommen jetzt in so eine Versicherung gar nicht rein, und die 60 Euro vom Staat wären für sie schon eine Summe.

Doch sie müssten sich die Extra-Police erstmal leisten können. Falls sie tatsächlich Geld übrig haben, muss erstmal die noch viel drängendere private Altersvorsorge bezahlt werden – die Wahrscheinlichkeit, das Rentenalter zu erreichen, ist höher als die der Pflegebedürftigkeit.

Richtig ist allerdings, dass die Lücke da ist: Die staatliche Kasse trägt nur rund die Hälfte der tatsächlichen Pflegekosten. Ein Ausweg wäre, die staatliche Kasse zu stärken – aber dann müssten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Kosten teilen. Und das will die FDP nun wirklich nicht.

 

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