Katholikentag: Warmer Empfang für Kanzlerin Merkel
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre verteidigt. Die gestiegene Lebenserwartung müsse sich auch in der Arbeitswelt widerspiegeln, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Katholikentag in Mannheim.
Mannheim - Sie hatte dort kurz vor ihrem Abflug zum G8-Treffen in den USA noch an einer Podiumsdiskussion zum demografischen Wandel teilgenommen. Dort sprach sie sich auch für mehr gute Laune aus. Vor allem junge Menschen sollten ihre Entscheidungen treffen und dann "fröhlich leben und nicht dauernd hadern".
Merkel genoss sichtlich den warmen Empfang mit Angie-Rufen. Immer wieder erhielt sie Applaus von den mehr als tausend Zuhörern. Bei ihrem Einzug sang die Musikgruppe den Refrain: "Was Du Dir vornimmst, alles gelingt, nimm es Dir vor, und es gelingt." Zu den Querelen rund um den gefeuerten Umweltminister Norbert Rötgen (CDU) äußerte sich Merkel nicht, sondern konzentrierte sich ganz auf das Thema. Dabei ließ sie sich auch von einer Gruppe von Friedensaktivisten nicht stören, die lauthals das Ende des Rüstungsexports forderten.
Das Rentenalter wird bis 2029 schrittweise angehoben. Entscheidend sei dabei, die Kultur der Arbeitswelt zu ändern, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Bislang werden die Fähigkeiten der älteren Mitarbeiter wie Erfahrung und Routine oft verkannt." Dies müsse sich ändern. Dann werde es auch mehr Arbeitsplätze für ältere Menschen geben. Bislang bestehe an dieser Stelle noch Nachholbedarf.
In einem Nebensatz kritisierte Merkel dann die oft negative Lebenshaltung der Deutschen: "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu einer Nation werden mit Leuten, die alle vor dem Fernseher sitzen und genau wissen, wer wie Fußball spielen muss, aber selber nicht mehr in der Lage sind, einen Ball vor sich her zu schieben." Jeder, der schon einmal gegen einen Ball getreten habe, wisse, wie viel Demut man vor den Fußballspielern haben müsse.