Kanzlerkandidat Olaf Scholz: Wer denn sonst?
Jetzt mal ehrlich: Wer außer Olaf Scholz hat in der SPD aktuell das Format zum Kanzlerkandidaten? Niemand. Fraktionschef Rolf Mützenich, den die Parteichefs gerne ins Rennen schicken würden, ist klug und eloquent. Doch er ist kein Mann für die erste Reihe und zu links, um auch Mitte-Wähler hinter sich zu versammeln.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey – ebenfalls ein großes SPD-Talent – will lieber in Berlin Länder- Karriere machen. Eine weitere Hoffnungsträgerin, die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, hat bislang keinerlei Interesse signalisiert. Bleibt also Scholz. Vize-Kanzler und Finanzminister ist er schon, Corona-Krisenmanager auch – und konservativ genug, um auch in der Mitte zu punkten. Dafür haben ihn die Parteimitglieder bei der Urabstimmung um den SPD-Vorsitz abgewatscht, weil sie das linke Profil der "alten Tante" schärfen wollten. Bei der Bundestagswahl könnte sich aber gerade Scholz’ unspektakuläre Bodenständigkeit bezahlt machen – und die SPD vor einem Absturz in die völlige Bedeutungslosigkeit bewahren.
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