Johanna Wanka: „Ministerin des Jahres“

Johanna Wanka tritt die Nachfolge von Annette Schavan an – sie war der erste Polit-Export von Ost nach West.
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BERLIN Physikerin Merkel holt eine ostdeutsche Mathematikerin ins Kabinett – und in diesem Fall könnte sie sogar vom Dissertations-Thema des neuen Ministerin profitieren: Johanna Wanka hat 1980 – im gleichen Jahr wie Annette Schavan – ihren Doktortitel mit einer Arbeit zur „Lösung von Kontakt- und Steuerproblemen mit potentialtheoretischen Mitteln“ erworben.

Die Potentialtheorie befasst sich mit Kraftfeldern – und „Kontakt- und Steuerprobleme“ sind der Kanzlerin in ihrer Koalition bestimmt nicht fremd. Gute Eingangsvoraussetzungen für die 61-Jährige, die seit 2010 Ministerin für Wissenschaft und Kultur in Niedersachsen ist und seit dem Wahlsieg von Rot-Grün politischer Beschäftigungslosigkeit entgegenblickte. Die gebürtige Sächsin und ehemalige Wissenschaftsministerin in Brandenburg war der erste Ost-Export in ein westdeutsches Kabinett.

Wie Merkel war Wanka Mitglied der SED-Jugendorganisation FDJ. Im Frühjahr 1989 schloss sie sich der Bürgerrechtsbewegung an und war im September 1989 – zwei Monate vor dem Mauerfall – Gründungsmitglied des Neuen Forums in Merseburg. 2001 trat sie in die CDU ein. Wanka gilt als konservativ, aber pragmatisch. Sie ist eine der letzten Verfechterinnen von Studiengebühren und hat sich bis zuletzt für die Beibehaltung der 2006 in Niedersachsen eingeführten Zahlungen ausgesprochen.

Der Hochschulverband, die Organisation der Uniprofessoren, wählte sie 2008 zur „Ministerin des Jahres“. Sie ist mit einem Mathematik-Professor verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Potsdam. Die Plagiator-Jäger im Internet, die bereits Guttenberg und Schavan zu Fall gebracht haben, verweisen darauf, dass es keine Online-Version ihrer Doktorarbeit gebe und diese daher noch nicht untersucht worden sei.

 

 

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