Je suis Paris: Presseschau zum Terror in Frankreich
Paris - Während des Freundschaftsspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich kam es in der Nähe des Stadions zu mehreren Explosionen. Attentäter haben sich in einem Restaurant und Café in die Luft gesprengt. Später nahmen die Terroristen in der Konzerthalle "Bataclan" unzählige Menschen als Geiseln - regelrechte Exekutionen folgten im Inneren des Gebäudes, alleine hier starben rund 80 Menschen.
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Staatspräsident Francois Hollande hat den Notstand über das gesamte Land verhängt und sämtliche Grenzen geschlossen. Frankreich, Europa und die ganze Welt sind angesichts der schlimmsten Terrorserie in Europa seit mehr als zehn Jahren geschockt - in der Bilderstrecke sehen Sie die internationalen Pressestimmen zum Terroranschlag.
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Das titeln Frankreichs Tageszeitungen am Samstag
Für Frankreichs Presse sind die Anschläge in Paris ein "Krieg mitten in Paris". In Leitartikeln wird dazu aufgerufen, "dem Terror die Stirn zu bieten". Viele Regionalzeitungen titeln mit "Blutbad in Paris", die Sportzeitung "L’Equipe" schreibt "Das Grauen" auf schwarzem Blatt.
"Le Figaro: "Alle Antiterror-Experten haben einen Großangriff in Frankreich erwartet. Die Eingreiftruppen haben sich schon lange auf diese Art von Anschlägen auf verschiedene Ziele vorbereitet".
"Le Parisien": "Wut und Abscheu: Das empfindet man angesichts der Morde, die die Täter in Paris mit der üblichen Feigheit der Terroristen verübt haben. Im Namen der Märtyrer vom Freitag, der unschuldigen Opfer und im Namen der Republik wird Frankreich vereint bleiben und dem Terror die Stirn bieten".
"Le Républicain lorrain": "Elf Monate nach den Anschlägen vom Januar hat der Terrorismus wieder getötet. Im großen Ausmaß. Blind und ohne Mitleid".
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"La Dépêche du midi": "Paris ist angegriffen. Paris ist die Zielscheibe. Paris wird wieder einmal verletzt, auf blutige, erschütternde und entsetzliche Weise. Nur wenige Tage, bevor die Staatschefs zum UN-Klimagipfel in der französischen Hauptstadt landen, (US-Präsident) Obama, (der russische Präsident) Putin und andere. Der Terrorismus hat vor aller Augen seine Schlagfähigkeit demonstriert, und hat gezeigt, dass er durch Massenmorde ein Entsetzen auslösen kann, das auf Frankreich, aber auf die gesamte Welt zielt. Der Notstand klingt wie ein Signal des Krieges".
"La Charente libre": "Die Opfer der Anschläge sind das entsetzliche Zeugnis eines weltweiten Krieges, der Frankreich gegen seinen Willen zu einem der wichtigsten Schlachtfelder macht".
"Ouest-France": "Dieser Krieg wird uns aufgezwungen. Dies erfordert von jedem Bürger eine Solidarität, um den Bedrohungen und Angriffen zu widerstehen. Wir müssen angesichts dieses Dramas einen kühlen Kopf bewahren, und Entschlossenheit zeigen".
"L'Union": "Dieses Land wird den Terroristen niemals nachgeben. Die Heimat der Menschenrechte wird sich niemals von diesen Terrorgruppen beeindrucken lassen, deren Methoden und mörderischer Hass die Unterschrift trägt, die alle Welt erkannt hat. Wir werden die Barbarei nicht hinnehmen".