Iran-Atomgespräche verlängert - Skepsis wächst
Die Verlängerung der Atomverhandlungen mit dem Iran lässt Zweifel an einem erfolgreichen Ausgang der Gespräche aufkommen. Es werde außerordentlich schwer, die letzten Hürden aus dem Weg zu räumen, sagte ein westlicher Diplomat in Wien. Zuletzt seien die Diskussionen sehr hitzig gewesen.
Wien - Der Iran hat nach eigenen Angaben einen "neuen konstruktiven Vorschlag" auf den Tisch gelegt. Details dazu wurden zunächst nicht bekannt. Streitpunkt waren zuletzt die Inspektionen von Atom- und Militäranlagen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) und die zeitliche Abfolge der Aufhebung von Sanktionen.
Bis auf zwei, drei Themen sei das Abkommen fertig, sagte der iranische Vizeaußenminister Abbas Araghchi. Diese könnten aber nur von den Außenministern entschieden werden. Im Laufe des Mittwochs werden die Chefdiplomaten aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien am Verhandlungsort zurückerwartet.
Lesen Sie hier: Entscheidende Stunden bei Atomverhandlungen
Differenzen gibt es laut Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) noch bei Kontrollmöglichkeiten und bei Zeitfragen. So sei umstritten, in welcher zeitlichen Abfolge die Sanktionen aufgehoben werden, sobald der Iran seine Verpflichtungen zur strukturellen Verringerung seiner Atom-Kapazitäten erfülle, sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend in den ARD-"Tagesthemen".
Lesen Sie hier: Mogherini: Iran-Atomgespräche werden verlängert
Eine ursprüngliche Frist für eine Einigung war am Dienstag um "mehrere Tage" verlängert worden. Die 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland) will den Iran in einem Abkommen verpflichten, sein Atomprogramm zu begrenzen und so die etwaige Entwicklung einer Nuklearwaffe unmöglich machen. Der Iran seinerseits dringt auf die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen.
- Themen:
- ARD
- Frank-Walter Steinmeier
- Mahmud Abbas
- SPD