Innenminister Herrmann will Scientology verbieten

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann macht sich für ein Verbot von Scientology stark. Der CSU-Politiker spricht von einem, "erheblichen Risiko für uns alle“ und wirbt für die zahlreichen Aussteigerprogramme.
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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU)
dpa Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU)

BERLIN/MÜNCHEN - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann macht sich für ein Verbot von Scientology stark. Der CSU-Politiker spricht von einem, "erheblichen Risiko für uns alle“ und wirbt für die zahlreichen Aussteigerprogramme.

Der am Mittwochabend ausgestrahlte ARD-Film "Bis nichts mehr bleibt" von Regisseur und Drehbuchautor Niki Stein (8,69 Millionen Fernsehzuschauer) hat eine neue Debatte über die umstrittene Scientology-Organisation ausgelöst. „Scientology ist gefährlich und hat in unserem Land keinen Platz“, begründete Herrmann seinen Vorstoß auf Bild.de. Auf Bundesebene gebe es allerding für das Verbot bisher keine Mehrheit, räumte er ein. Bis dahin sei „es nur konsequent und richtig, dass wir in Deutschland Scientology durch den Verfassungsschutz beobachten lassen.“

Die Verfassungsfeindlichkeit der Organisation zeigt sich laut Herrmann darin, dass Scientology die Grundrechte der einzelnen Bürger beseitigen wolle. „Die Organisation vertritt die bedingungslose Unterordnung des Einzelnen unter ein totalitäres Herrschaftssystem“, sagte Herrmann. Das stehe in einem fundamentalen Gegensatz zum Grundgesetz.

Hermann warnte zugleich davor, dass Scientology versuche, über ihre Mitglieder auch in anderen Unternehmen und Institutionen Einfluss zu nehmen. „Das ist ein erhebliches Risiko für uns alle“, sagte er. In Deutschland sei es Scientology aber bisher nicht gelungen, „im großen Stil Fuß zu fassen und starken Einfluss auf das gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Leben zu gewinnen“. In den USA habe die Organisation hingegen durch ihre Anerkennung als Religion und Kirche „quasi Narrenfreiheit“.

Menschen, die in die Fänge von Scientology geraten sind, riet Herrmann dazu, eines der zahlreichen Aussteigerprogramme zu nutzen. Sowohl die Sicherheitsbehörden als auch die Kirchen und soziale Einrichtungen böten Hilfe an. Viele ehemalige Mitglieder müssten vor allem psychisch betreut und stabilisiert werden.

ddp

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