Herrmann: Einzeltäter auch in Deutschland eine Gefahr
MÜNCHEN/BERLIN - Anschläge von Einzeltätern wie in Stockhholm: „Das ist eine der beiden Hauptvarianten, die wir besonders befürchten für Terroranschläge auch in unserem Land“, betont Bayerns Innenminister Herrmann. Mit mehr Polizeipräsenz ließen sich solche Anschläge nur begrenzt verhindern.
Die Sicherheitsbehörden sehen auch in Deutschland die Gefahr von Terroranschlägen durch Einzeltäter wie soeben in der schwedischen Hauptstadt Stockholm. „Das ist eine der beiden Hauptvarianten, die wir besonders befürchten für Terroranschläge auch in unserem Land“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag im „Morgenmagazin“ des ZDF. „Nämlich ein fanatisierter Einzeltäter, der sich aus sich heraus selbst entschließt, an diesem sogenannten Heiligen Krieg gegen den Westen, gegen das Christentum, gegen den Kapitalismus, was auch immer, teilzunehmen und dann selbst solche Bomben bastelt.“
Herrmann ergänzte: „Wir müssen fürchten, dass es solche auch in unserem Land gibt.“ Es gebe hierzulande schätzungsweise 50 bis 80 Personen, die auch schon an Ausbildungslagern in Pakistan und Afghanistan teilgenommen hätten. Mit mehr Polizeipräsenz ließen sich Anschläge von Einzeltätern nur begrenzt verhindern. „Sie sehen das dem ja nicht an. Wir können sicherlich nicht jetzt in jeder Einkaufstraße in Deutschland jeden Passanten kontrollieren, ob er unter seinem Mantel einen Sprengstoffgürtel hat.“ Hier stoße man an die Grenzen von Sicherheitsmaßnahmen. Die Sicherheitsbehörden müssten solche Aktionen möglichst im Vorfeld aufklären.
Daneben bestehe als zweite Variante für einen möglichen Anschlag die Gefahr, dass Terrorkommandos, die auch noch besser ausgebildet seien, aus dem Ausland einreisen, sagte der bayerische Innenminister. Hier sei dann eher Polizeipräsenz gefragt, um solche Kommandos rechtzeitig zu stoppen. Konkrete Drohungen und Hinweise auf einen Anschlag gebe es derzeit nicht, betonte Herrmann.
dpa
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