Hendricks stellt "Generalinventur" zur deutschen Natur vor

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) will huete in Berlin die bisher umfassendste Bestandsaufnahme zu Tierarten und Lebensräumen in Deutschland vorstellen.
dpa |
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Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) will huete in Berlin die bisher umfassendste Bestandsaufnahme zu Tierarten und Lebensräumen in Deutschland vorstellen. Die Erhebung geht auf zwei EU-Richtlinien zum Vogelschutz und zum Schutz von Flora und Fauna zurück.

Berlin - Insgesamt wurden laut Umweltministerium dafür fast 12 000 Stichproben erhoben, vom Gipfel des Feldbergs bis hin zu Nord- und Ostsee. Umweltschützer fordern mehr Einsatz von der Politik für den Naturschutz.

Der Vorsitzende des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Länder, aber auch der Bund müssen mehr tun, um den Artenverlust zu stoppen." Zu den Ursachen des Artensterbens gehörten auch der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und die Überdüngung der Böden und Gewässer. "Deshalb müssen der Pestizideinsatz verringert und die Düngeverordnung nachgebessert werden. Und statt zu kürzen, muss der Ökolandbau stärker gefördert werden", forderte Weiger.

Für die Bestandsaufnahme wurde unter anderem analysiert, wie sich über 270 Vogelarten entwickelt haben, wie es welchen Fischen geht und wie es bei der Pflanzenvielfalt aussieht. Nach Schätzungen sind bei einem Drittel aller Brutvogelarten Bestandsrückgänge zu verzeichnen.

Besonders bei Amphibien, Schmetterlingen, Wanderfischen, von Süßwasser-Lebensräumen und Mooren gilt die Situation als kritisch. Nach im Dezember bekanntgewordenen Vorabergebnissen gibt es bei Wildkatze, Wolf und Biber positive Entwicklungen, bei den Lebensräumen wird der Buchenwald-Zustand vielerorts als gut bewertet. Sorgen bereitet die Umwandlung von Grünland in Ackerland. Als Probleme für natürliche Lebensräume werden die intensive Landwirtschaft und der hohe Flächenverbrauch beziehungsweise die Zerschneidung durch Siedlungen und Verkehrswege ausgemacht.

Der BUND und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) kamen jüngst in einer Studie zu dem Ergebnis, dass in keinem von dreizehn untersuchten Bundesländern Tiere, Pflanzen und Lebensräume so geschützt würden, "dass der Verlust der Artenvielfalt in Deutschland bis 2020 gestoppt und gefährdete Lebensräume wieder hergestellt werden können". Die Flächenversiegelung sowie die industrielle Landwirtschaft schritten weiter voran. "Umgepflügt würden sogar bedrohte artenreiche Wiesen und Weiden in Schutzgebieten", kritisierten beide Verbände.

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