Hacker im AZ-Interview: „Auch für uns ein besonderer Tag“
Der Fraktionschef der Landtags-FDP Thomas Hacker über den Ladenschluss, Hotels und Betreuungsgeld.
AZ: Gerade hat Karlsruhe eine weitgehende Ladenöffnung gestoppt. Eigentlich müsste die FDP doch gegen das Verbot von verkaufsoffenen Sonntagen aufschreien?
THOMAS HACKER: Auch für uns ist der Sonntag ein besonderer Tag. Der sollte dem Kirchgang vorbehalten sein und auch zum Innehalten. Die bisherige Regelung, dass vier Sonntage im Jahr geöffnet werden dürfen, reicht völlig aus.
Bei den Ladenöffnungszeiten der anderen sechs Tage aber hat Bayern bundesweit die kürzesten. Bleibt das?
Da schwebt uns eine Flexibilisierung vor. Wir wollen längere Öffnungszeiten. Die Gemeinden vor Ort und der Einzelhandel können dann selbst entscheiden, wie lange sie offen haben. Andere Bundesländer zeigen, dass damit der Service für den Kunden besser wird. Baden-Württemberg hat da sehr gute Erfahrungen gemacht.
In der schwarz-gelben Koalition in Berlin wird über die Steuersenkung für Hotels gestritten. Sind Sie da auf der Seite von Horst Seehofer?
Nicht nur auf seiner Seite. Die FDP hatte diese Forderung auch in ihrem Wahlprogramm. In Österreich, Tschechien und Frankreich gibt es schon einen reduzierten Mehrwertsteuersatz für Hotels. Wenn wird im internationalen Wettbewerb bestehen wollen, müssen wir das auch unseren Hoteliers ermöglichen.
Auf welcher Seite sind Sie beim Betreuungsgeld?
Das Betreuungsgeld find’ ich kontraproduktiv. Mit ihm gehen wir in die verkehrte Richtung.
Interview: Angela Böhm
- Themen:
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- Horst Seehofer