Guttenberg: Der Bundesangriffsminister
Im Bundestag verwahrte sich der angeschossene Karl-Theodor zu Guttenberg am Freitag „mit aller Entschiedenheit“ gegen die „infamen Vorwürfe“. Die Lage bleibt aber ernst: Schon muss ihm Merkel beispringen.
Die Attacken hatten gesessen, jetzt schlägt der Verteidigungsminister zurück: Im Bundestag verwahrte sich der angeschossene Karl-Theodor zu Guttenberg am Freitag „mit aller Entschiedenheit“ gegen die „infamen Vorwürfe“, er habe das Parlament getäuscht und Tatsachen vertuscht. In allen drei aktuellen Bundeswehrskandalen werde „rückhaltlos aufgeklärt“.
In die Schusslinie war der CSU-Politiker vor allem wegen des Todes eines in Afghanistan stationierten bayerischen Soldaten gekommen. Die Opposition wirft dem Minister vor, verschwiegen zu haben, dass der Schuss aus der Waffe eines Kameraden kam. Guttenbergs Haus unterrichte den Bundestag „objektiv falsch“, giftete Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin.
Offenbar betrachtet auch Schwarz-Gelb die Lage als ernst – das zeigte sich daran, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel „KT“ das Vertrauen aussprach und die Koalition ihre Truppen um „Gutti“ schloss. Selbst mit Dauergegner Guido Westerwelle zeigte sich Guttenberg völlig auf einer Linie. Sie hatten zuvor um den Start des Abzugs aus Afghanistan gestritten: Westerwelle wollte schneller, Guttenberg eher langsamer. Nun wurde Guttenberg zahmer: „Ich teile ganz ausdrücklich die geäußerte Zuversicht, dass wir in diesem Jahr bereits mit einem ersten Abzug beginnen können.“
mue