Gewürge ums G8

"Helfen würde nur, die Lehrpläne sorgfältig zu überarbeiten": Der AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über die Pläne der Staatsregierung zum G8.  
Arno Makowsky |
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"Helfen würde nur, die Lehrpläne sorgfältig zu überarbeiten": Der AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über die Pläne der Staatsregierung zum G8. (Symbolbild)
dpa "Helfen würde nur, die Lehrpläne sorgfältig zu überarbeiten": Der AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über die Pläne der Staatsregierung zum G8. (Symbolbild)

Im Schönreden hatten die Bildungspolitiker der CSU immer schon gute Noten. Die verpönte Hauptschule haben sie in Mittelschule umbenannt. Ist zwar das gleiche, aber klingt besser. Und wie nennt man es, wenn Schüler ein Jahr wiederholen müssen, weil sie das Gymnasium nicht packen? Durchfallen? Freiwillig zurücktreten? Nicht doch. Man nimmt ein „Flexibilisierungsjahr“. Vor kurzem hieß es noch „Intensivierungsjahr“.

Schon dieses sprachliche Gewürge offenbart das ganze Dilemma. Auch acht (!) Jahre nach Einführung des G8 hat es das Kultusministerium nicht geschafft, diese komplett misslungene Schulreform auf einen vernünftigen Weg zu bringen. Daran ändern auch die eilig erzielten Ergebnisse des sogenannten G8-Gipfels nichts. Natürlich ist das groß angekündigte „Flexibilisierungsjahr“ in Wahrheit nichts anderes als das Eingeständnis, dass die G8-Reform nicht funktioniert. Eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 hat im übrigen längst schon Seehofers Herausforderer Christian Ude ins Gespräch gebracht. Das bezeichnete Kultusminister Ludwig Spaenle damals noch als „Dilettantismus“.

Die Opposition im Landtag hat recht, wenn sie vor übereilten Beschlüssen warnt. Das Einzige, was wirklich helfen würde, wäre eine sorgfältige Überarbeitung der Lehrpläne. Wobei man sich fragt, warum der Kultusbürokratie das in acht Jahren nicht gelungen ist. Der Verdacht liegt nahe, dass die Verantwortlichen damit schlicht überfordert sind.

 

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