Frankreich und Deutschland stärken Selenskyj den Rücken

Panzer und Luftabwehrsysteme, aber weiter keine Kampfjets: Der ukrainische Präsident Selenskyj erhält in Berlin und Paris die Zusage weiterer robuster Militärhilfe.
AZ/dpa |
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Bundeskanzler Olaf Scholz (r, SPD) geben sich bei einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt die Hand.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Bundeskanzler Olaf Scholz (r, SPD) geben sich bei einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt die Hand. © Kay Nietfeld/dpa

Berlin/Paris - Mit der Zusage weiterer dringend benötigter Militärhilfe von Deutschland und Frankreich kehrt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Kiew zurück. In Berlin und Paris pochte Selenskyj dabei gestern zum wiederholten Mal auf die Lieferung von Kampfjets.

Sowohl Kanzler Olaf Scholz (SPD) als auch Präsident Emmanuel Macron reagierten jedoch zurückhaltend. Der französische Staatschef wollte sich aber, wie es aus dem Élyséepalast hieß, am Montagabend in einem TV-Interview zur weiteren Militärhilfe für die Ukraine äußern. Details blieben zunächst offen.

Militärische Unterstützung im Wert von 2,7 Milliarden Euro

Das Thema Kampfjets sei wiederkehrend, hieß es aus Paris, die Frage dazu komme wohl etwas verfrüht. Vor der Lieferung eines Flugzeug müsse man dafür ausgebildete Piloten haben. Die Ausbildung dauere eine Weile - und die ukrainischen Piloten seien nicht an französischen Modellen geschult worden. Scholz sagte zur Frage von Kampfflugzeugen, Deutschland habe deZurückhaltungr Ukraine sehr viel geliefert. Deutschland konzentriere sich auf die Unterstützung beim Verteidigungskampf. Nach den USA sei die Bundesrepublik zweitgrößter Unterstützer der Ukraine.

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Zur Abwehr des russischen Angriffskriegs sicherte Deutschland nun militärische Unterstützung im Wert von zusätzlichen 2,7 Milliarden Euro zu. Unter anderem sollen 20 weitere Marder-Schützenpanzer, 30 Leopard-1-Panzer und vier Flugabwehrsysteme Iris-T SLM von der deutschen Rüstungsindustrie bereitgestellt werden. Frankreich versprach die Lieferung Dutzender gepanzerter Fahrzeuge und leichter Panzer sowie von weitreichenden Luftverteidigungssystemen. Außerdem sollen Tausende weitere ukrainische Soldaten im laufenden Jahr von Frankreich ausgebildet werden.

Der französische Präsident Emmanuel Macron (r) begrüßt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Elysee-Palast.
Der französische Präsident Emmanuel Macron (r) begrüßt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Elysee-Palast. © Michel Euler/AP

Selenskyj bedankt sich

Selenskyj dankte Deutschland und Frankreich für die militärische Unterstützung. "Ich danke Herrn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Herrn Bundeskanzler Olaf Scholz und dem deutschen Volk für das starke Verteidigungspaket, für ihre Führungsrolle bei der Verteidigung von Menschenleben gegen den russischen Terror gemeinsam mit uns", schrieb Selenskyj auf Twitter. Macron und dem gesamten französischen Volk sei er dankbar "für die militärische Unterstützung unserer Kämpfer, die im Kampf gegen russische Terroristen hilft". "Gemeinsam bringen wir den Frieden für alle Ukrainer und Europäer näher", schrieb er weiter.

Selenskyj war gestern nach Gesprächen in Rom zu seinem ersten Besuch in Deutschland seit Beginn der Invasion Russlands gekommen. In Berlin traf Selenskyj unter anderem Bundeskanzler Scholz. Am Nachmittag wurden Selenskyj und das ukrainische Volk in Aachen für ihre Verdienste um die Einheit Europas mit dem Karlspreis ausgezeichnet.

Überraschend reiste Selenskyj dann noch nach Paris weiter, wo er sich mit Macron traf - es war sein zweiter Besuch in Frankreich seit Kriegsbeginn. Ob der ukrainische Präsident noch in der Nacht abfliegen wollte oder nach einer Übernachtung in Paris, blieb auch aus Sicherheitsgründen offen.

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22 Kommentare
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  • Bongo am 17.05.2023 22:29 Uhr / Bewertung:

    „Hätte und wäre“ sind vorbei und helfen heute nicht weiter.

  • Der Münchner am 15.05.2023 09:27 Uhr / Bewertung:

    Und der Krieg geht weiter!
    Die Toten der Ukrainer werden es dem Westen danken!

  • Dr. Right am 15.05.2023 13:01 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der Münchner

    "Putin ist Krieg", hatte Nemzow, der russische Oppositionspolitiker mal gesagt und wurde dann 2015 erschossen. Heutzutage fällt man ja eher aus dem Fenster.

    Putin hat nie genug. Südossetien hat er eingenommen. Danach die Krim. Dann wollte er die ganze Ukraine. Und auch internationale Zusagen kümmern ihn wenig. Das Budapester Memorandum, das der Ukraine territoriale Integrität verspricht: nur beschriebenes Papier. Wer soll da Verhandlungen aufnehmen können? Da käme doch nur mehr beschriftetes Papier für die Rundablage heraus, weil Putins und damit Russlands Wort nichts wert ist.

    Schweden und Finnland haben früher auf Russlands Wort vertraut. Und jetzt? Wollen diese Länder in die NATO, weil sie alleine Putin einzubremsen vermag.

    Die Ukraine hat es leider erwischt. NATO-Truppen können nicht eingreifen, sonst flippt Putin vollends aus. Daher muss man die Ukraine ubterstützen (zB auf der Website UNITED24).

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