Elektronische Patientenakte soll Behandlung besser machen

Die Vorbereitungen liefen über Jahre, zuletzt deckten Computerexperten noch eine Sicherheitslücke auf. Doch rechtzeitig zum Start des Digitalprojekts ePA soll alles funktionieren.
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Von der elektronischen Patientenakte erhofft sich der scheidende Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) große Verbesserungen.
Von der elektronischen Patientenakte erhofft sich der scheidende Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) große Verbesserungen. © Michael Kappeler/dpa
Berlin

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet durchgreifende Verbesserungen bei Diagnosen und Behandlungen kranker Menschen in Deutschland. Grund ist der bundesweite Start der elektronischen Patientenakte (ePA) Ende dieses Monats. "Die elektronische Patientenakte macht die Behandlung besser", sagte der bald aus dem Amt scheidende Minister der Ampel-Regierung in Berlin. 

Ein Speicher für alle Gesundheitsdaten

Am Vortag hatte Lauterbach in einem Brief an die Gematik-Gesellschafter den 29. April als Datum für den bundesweit möglichen Einsatz der ePA genannt. Die von den Spitzenorganisationen des Gesundheitswesens gegründete Gematik kümmert sich als Agentur um mehr Digitalisierung im Gesundheitsbereich. Die Apotheken beklagten zwar, dass dieser Zeitplan "eine einsame Entscheidung aus dem Ministerium" sei. Doch versicherte die Führung des Deutschen Apothekerverbandes, nun sei das Datum für den Start des bundesweiten ePA-Roll-Outs gesetzt – "und alle 17.000 Apotheken werden sich darauf vorbereiten".

In der dann startenden Hochlaufphase muss laut Apothekerverband vor allem die Interaktion der Praxen, Apotheken und Krankenhäuser verstärkt werden. Ab dem 1. Oktober sollen Ärzte, Kliniken und andere Leistungsanbieter dann dazu verpflichtet werden, die ePA zu nutzen. Patientinnen und Patienten können einer Nutzung widersprechen oder diese begrenzen. In der ePA sollen etwa Arztbriefe, Befunde, Laborwerte und Medikamentenpläne gesammelt werden. 

Lauterbach erwartet nach eigenen Worten unter anderem die Vermeidung von Medikationsfehlern. "Daran sterben in Deutschland täglich Menschen", sagte er. Patientinnen und Patienten blieben zudem Doppeluntersuchungen erspart, also etwa eine neue Röntgenaufnahme, wenn so eine Aufnahme aus einer anderen Praxis oder einem Krankenhaus schon vorliegt. 

Sicherheitslücke sei geschlossen

Lauterbach bekräftigte, eine im vergangenen Jahr vom Chaos Computer Club (CCC) aufgedeckte Sicherheitslücke sei rechtzeitig vor dem Start behoben worden. Diese Schwachstelle hätte Angreifern es ermöglichen können, auf sämtliche elektronische Patientenakten zuzugreifen. So ein Massenangriff sei nun "technisch nicht mehr möglich", versicherte Lauterbach. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), mit dem sein Haus in der Frage kooperiert habe, habe dies bestätigt. Somit sollen tatsächlich nur Praxen, Kliniken und Apotheken Zugriff auf die sensiblen Daten bekommen - und zwar nur dann, wenn die Versicherten ihre Krankenkassenkarte in deren Lesegerät stecken.

Die meisten gesetzlich Versicherten haben bereits seit dem 15. Januar eine ePA von ihrer Krankenkasse angelegt bekommen. In drei Modellregionen in Deutschland ist die ePA auch schon in Betrieb gegangen.

In der privaten Krankenversicherung (PKV) ist die Einführung der ePA freiwillig, wie der PKV-Verband mitteilte. Erste private Krankenversicherer bieten ihren Versicherten die ePA laut Verband schon an. Bis Ende 2025 solle dann die große Mehrheit der Privatversicherten die ePA nutzen können. Auf der Smartphone-App ihres jeweiligen Versicherers könnten sie einstellen, welche Einrichtungen auf welche Daten zugreifen dürfen.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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