Doch keine AfD-Mitglieder in Clausnitz dabei

Die AfD-Chefin Frauke Petry widerruft ihre Aussage vom Montag. Nach neuestem Stand seien keine AfD-Mitglieder an den Anfeindungen in Clausnitz beteiligt gewesen. Gleichzeitig relativiert sie die Proteste.
von  dpa/az
Frauke Petry bestreitet nun, dass AfD-Mitglieder in Clausnitz dabei waren.
Frauke Petry bestreitet nun, dass AfD-Mitglieder in Clausnitz dabei waren. © dpa

Dresden - AfD-Bundeschefin Frauke Petry widerruft ihre Aussage, dass an den Anfeindungen gegen Asylbewerber auch AfD-Mitglieder beteiligt gewesen seien. An der Aktion in Clausnitz seien keine AfD-Mitglieder beteiligt gewesen, erklärte Petry am Mittwoch in Dresden. Das hätten eingehende Prüfungen ergeben.

Petry nahm damit ihre Aussagen vom Montag zurück. In einer Sendung des Fernsehsender Phoenix hatte sie eingeräumt, dass bei der fremdenfeindlichen Protestaktion auch Parteimitglieder präsent waren. In Clausnitz hatte eine aufgebrachte Menge von etwa 100 Leuten am vergangenen Donnerstag einen Bus mit Flüchtlingen blockiert.

 

Kein Platz für menschenfeindliche Gesinnung

 

"Die AfD Sachsen protestiert gegen die fatale Migrationspolitik von Bundes- und Staatsregierung vor staatlichen Institutionen, nicht vor Asylbewerberunterkünften", stellte Petry klar. Zugleich versuchte sie, das Ausmaß der Proteste zu relativieren. Laut Petry hatten die Demonstranten lediglich "Wir sind das Volk!" gerufen. Auf einem Video sind aber auch deutlich Rufe wie "Verpisst euch doch!" und "Ab nach Hause" zu hören.

Der Co-Bundesvorsitzende der Alternative für Deutschland, Jörg Meuthen, kündigte am Mittwoch im "Handelsblatt" im Fall einer Beteiligung von AfD-Mitgliedern an den Protesten parteirechtliche Konsequenzen an. "Für menschenfeindliche Gesinnung ist in der AfD kein Platz", erklärte er.

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