Die beste Wahl
Da hat Bundeskanzlerin Angela Merkel gerade noch die Kurve gekriegt. Kurz sah es gestern Abend mal so aus, als könnte die schwarz-gelbe Koalition an der Nominierung des parteilosen Ostdeutschen zerbrechen. Die FDP war für Gauck, doch Bundeskanzlerin Angela Merkel wollte offenbar nicht nachgeben. Das hätte auch zum Aus für ihre Regierung führen können.
Dass sie letztlich doch noch eingelenkt hat, ist wohl eher nicht der Einsicht zu verdanken, dass Joachim Gauck der beste von allen Kandidaten ist, die seit Christian Wulffs Rücktritt gehandelt wurden. Nein, Bundeskanzlerin Angela Merkel musste nachgeben, um ihre Koalition nicht zu gefährden. Die FDP (sie liegt nach wie vor bei zwei Prozent) hat nichts zu verlieren; mit ihrem Umschwenken auf Klaus Töpfer war nicht zu rechnen. Deshalb blieb Merkel und der Union gar nichts anderes übrig, als Gauck zu akzeptieren.
Tatsächlich bekommt das Land mit ihm nun wohl einen Bundespräsidenten, der geeignet scheint, dem beschädigten Amt wieder das nötige Ansehen zurück zu geben. Immer wieder wurde in den letzten Wochen ja die (berechtigte) Frage gestellt, ob Deutschland überhaupt einen Bundespräsidenten braucht. Man kann diese Frage mit Ja beantworten. Aber dazu müssen die Deutschen dem kommenden Amtsinhaber vertrauen, sie müssen vor ihm Respekt haben. Beides trifft auf Joachim Gauck zu. Auf dem Mann lasten große Erwartungen. Hoffentlich kann er sie erfüllen.
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