Chaos-Folklore

Eine Parallele zu den Krawallen in London zu ziehen, ist abwegig. AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über die brennenden Autos in Berlin.
Arno Makowsky |
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Und auch in dieser Nacht brannten wieder Autos in Berlin – 70 Fahrzeuge wurden inzwischen abgefackelt. Das ist unschön, vor allem für die Autobesitzer, aber es gibt auch Profiteure der Anschlagsserie: Die Berliner Zeitungen haben ein tolles Sommerthema, das gleiche gilt für die Berliner Parteien. Schließlich wird demnächst ein neuer Senat gewählt, und endlich kommt der lahme Wahlkampf etwas auf Touren.

Zumindest bei der CDU hoffen sie wohl klammheimlich, dass es noch eine Weile weitergeht mit der Autobrennerei. Aus den Fotos hat man ein martialisches Wahlkampfplakat gemacht. Botschaft: SPD-Bürgermeister Wowereit und seine rot-rote Truppe sind schuld an der Misere. Grünen-Kandidatin Künast findet das „unanständig“, womit sie recht hat, was ihr aber auch nichts nützt. „Wowi“ wird die Wahl wohl gewinnen, das können auch die Auto-Anschläge und ihre mediale Ausschlachtung nicht verhindern.

Womit man bei der Frage ankommt: Warum machen die Autozündler das? Eine Parallele zu den Krawallen in London zu ziehen, ist abwegig. Dort gibt es handfeste politische Motive, Jugendliche haben keine Perspektive, eine große gesellschaftliche Gruppe ist chancenlos und ausgegrenzt. Und in Berlin? Da ist wohl die gleiche Chaos-Folkloretruppe am Werk wie jedes Jahr am 1. Mai. Und dazu ein paar Versicherungsbetrüger und Mitläufer.

Diese Leute gehören bestraft, darin sind sich alle Parteien einig. Aber für den Wahlkampf wäre das ja viel zu langweilig .

 

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