CDU: Zustimmung für Teufels Kurskritik
Erwin Teufel (CDU) kritisiert die eigene Partei und trifft auf Zustimmung im Lager. Zahlreiche Mitglieder sind davon überzeugt - die Partei müsse sich wieder stärker auf ihre Werte besinnen.
Berlin - Der frühere baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) stößt mit seiner Kritik am Erscheinungsbild der Union in den eigenen Reihen auf Zustimmung. Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach sagte, Teufel spreche "vielen in unserer Partei aus dem Herzen".
Gleichlautend äußerte sich der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder. Teufel hatte seiner Partei Profilmangel, Ideenlosigkeit und einen unklar werdenden Markenkern vorgehalten.
An der Basis gebe es "ein nicht geringes Maß an Frustration", sagte Mißfelder den Dortmunder Ruhr Nachrichten. "Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem sich zahlreiche Mitglieder zurückziehen und aus den Debatten heraushalten." Seit Jahren wachse die Unruhe und Unzufriedenheit der Mitglieder und Wähler darüber, dass das C im Parteinamen und christliche Werte immer mehr an Bedeutung verlören. Die CDU müsse sich wieder stärker auf ihre Werte besinnen und ihr Profil schärfen, vor allem in der Wirtschaftspolitik, verlangte der Bundestagsabgeordnete.
Bosbach sagte den "Stuttgarter Nachrichten": "Ich selbst führe in der Partei und der Bundestagsfraktion diese Debatte. Aber es macht uns leider nicht nach außen attraktiver, wenn wir diese Debatte auch täglich öffentlich machen.
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