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Bundestagswahlkampf: Laschet ist aufgewacht

Der AZ-Korrespondent Torsten Henke zu den Lehren aus dem TV-Triell.
Torsten Henke |
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29.08.2021, Berlin: Die Kanzlerkandidaten Armin Laschet (l-r, CDU), Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) und Olaf Scholz (SPD) in der ersten TV Diskussion bei RTL und ntv.
29.08.2021, Berlin: Die Kanzlerkandidaten Armin Laschet (l-r, CDU), Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) und Olaf Scholz (SPD) in der ersten TV Diskussion bei RTL und ntv. © Michael Kappeler/dpa Pool/dpa

München - Wahlentscheidend war es nicht, das Aufeinandertreffen der Kanzlerkandidaten im TV. Das zeigen die Einschaltquoten: Gut sieben Millionen Menschen sahen "Tatort", nur fünf Millionen das Triell.

Bissig bis hanseatisch nüchtern

Von einigen Szenen abgesehen: Sehr spannend war die Auseinandersetzung auch nicht. Dafür aufschlussreich. Die Grüne Annalena Baerbock hat sich bissig und informiert präsentiert, bei CDU-Mann Armin Laschet war endlich Attacke zu spüren, während Sozialdemokrat Scholz auf Scholzomat machte: hanseatisch nüchtern, weitgehend frei von Charisma. Erstaunlich: Das kommt an.

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Laschet auf dem dritten Platz

Scholz erhielt von den befragten Zuschauern die besten Noten, während Laschet abgeschlagen auf dem dritten Platz lag. Wer einmal im demoskopischen Strudel nach unten gezogen wird, kann nur mit Mühe wieder an die Oberfläche schwimmen. Dass sich Laschet dennoch gestern zufrieden zeigte, ist nicht ganz ungerechtfertigt, denn er ist endlich aus dem Schlafwagen ausgestiegen.

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24 Kommentare
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  • freeman am 01.09.2021 01:29 Uhr / Bewertung:

    Laschet wird massiv unterschätzt. Ich lebe sowohl in Bayern, als auch in NRW. In der ehem. SPD-Hochburg NRW hat Armin Laschet innerhalb weniger Jahre wirklich viel bewegt.

    Laschet hat sein Bundesland erfolgreicher durch Corona geführt, als Söder sein Bayern. Und das trotz deutlich höherer Bevölkerungsdichte und einer 10 Mio. Megacity Rhein-Ruhr. Wogegen in Bayern deutlich strengere Beschränkungen, Lockdown, FFP2-Pflicht und allgemein eine Kriegsrhetorik von Söder. Erfolg hatte er damit nicht. Einfach mal alle Zahlen vergleichen - und dann entscheiden.

    Er hat kommunikative Patzer und Fettnäpfe, aber er hat die charakterliche Eignung für das Amt des Kanzlers, da er eint, im Stillen agiert und somit Politik betreibt. Ganz im Gegensatz zum laut polternden Söder mit heißen Worten, aber nichts dahinter; tritt als Macher auf, ist aber eigentlich nur ein Schwätzer. Von den beiden anderen Kanzler-Kandidat*innen brauchen wir gar nicht erst anfangen.

    Werde das erste Mal überhaupt CDU wählen.

  • Ludwig aus Bayern am 01.09.2021 11:05 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von freeman

    "laut polternden Söder mit heißen Worten, aber nichts dahinter; tritt als Macher auf, ist aber eigentlich nur ein Schwätzer."

    "Laschet hat sein Bundesland erfolgreicher durch Corona geführt, als Söder sein Bayern."

    Volltreffer! Gut dargestellt. Beim Volk beliebt sind aber nicht die Macher, sondern die Schwätzer. Wer im Stillen agiert, statt groß zu tönen, wird nur von aufmerksamen Menschen wahrgenommen. Sicherlich nicht von der Masse.

  • freeman am 02.09.2021 00:56 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Ludwig aus Bayern

    Leider. Aber warum ist das so? Ich würd' mich selber jetzt nicht als auffälig aufmerksam, über-intelligent, -intellektuell oder sonst etwas beschreiben, sondern als den ganz normalen Mit-Dreißiger. Die Zahlen z.B. des RKI sind für jedermann*frau ersichtlich, jeder kann die Tabellen nach Bundesland sortiert anschauen, vergleichen und sich ein eigenes Bild machen, statt jedem Wort der Tagesschau oder sonstigen Nachrichten Vertrauen zu schenken.

    Und wenn einer große Töne spuckt, dann möchte ich halt ein paar vertretbare, sichtbare Fakten dafür sehen, schlichtweg einen Beweis. Wenn der ausbleibt (im Falle Söders), dann kauf ich ihm halt die Worte nicht ab.

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