Der AZ-Wahlhelfer für den Wahlkreis München-Süd
Der Wahlkreis München-Süd
Seit mehr als 40 Jahren ist der Münchner Süden schwarz. Grün sind hier nur die Wälder und die Isarauen. Denn seit 1976 ging das Direktmandat dort fast immer an die CSU. Dreimal hintereinander holte es Ex-KVR-Chef Peter Gauweiler - für viele immer noch der "Schwarze Sheriff". Als Gauweiler einmal die Grundschule der heutigen Grünen-Kandidatin Jamila Schäfer in Großhadern besuchte, sei das für sie ein Anlass gewesen, sich mehr Gedanken über Politik zu machen. Schon damals habe sie sich von ihm nicht gut vertreten gefühlt, erzählt sie heute. Das ist Jahre her, doch nun könnte ausgerechnet sie es sein, die der schwarzen Herrschaft im Münchner Süden ein Ende bereitet.
Noch nie waren die Chancen für sie und ihre Partei so gut wie heute, die etwa 220.000 Wahlberechtigten im Münchner Süden zu überzeugen. Schäfers Konkurrent heißt nicht mehr Gauweiler, sondern Michael Kuffer (49). Er zog 2017 zum ersten Mal in den Bundestag ein und gilt wie sein Vorgänger als ein polarisierender Politiker. Schon bei der letzten Wahl kämpfte Kuffer zwischen Harlaching und Giesing, zwischen Villen und ehemaligen Arbeitervierteln, gegen den SPDler Sebastian Roloff um das Direktmandat - erfolgreich.
Damals war der Wahlkampf für den Gewerkschaftler praktisch aussichtslos. Diesmal wird Roloff aber wohl auch dann dem nächsten Bundestag angehören, falls er nicht das Direktmandat holt. So gut ist seine Platzierung auf der Landesliste. Auch Jamila Schäfer, die dem Bundesvorstand der Grünen angehört, ist über die Landesliste abgesichert. Außerdem bewerben sich mit Thomas Sattelberger von der FDP und Wolfgang Wiehle von der AfD zwei weitere Bundestagsabgeordnete um das Direktmandat. Für die Linke kandidiert im Süden Kerem Schamberger.