Bundesregierung pocht auf Umsetzung der Frauenquote

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat die Unternehmen in Deutschland aufgerufen, die Vorschriften zur Umsetzung der Frauenquote in Führungspositionen einzuhalten.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Bundesregierung will ab 2016 eine Erhöhung der Frauenquote gezielt durchsetzen.
dpa Die Bundesregierung will ab 2016 eine Erhöhung der Frauenquote gezielt durchsetzen.

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat die Unternehmen in Deutschland aufgerufen, die Vorschriften zur Umsetzung der Frauenquote in Führungspositionen einzuhalten.

Berlin - "Selbstverständlich müssen die Unternehmen sich an ihre gesetzliche Pflicht halten. Wer noch immer behauptet, es gäbe zu wenig ausreichend geeignete Frauen, der ist geistig im vergangenen Jahrhundert hängengeblieben.", erklärte der Justizminister. Ähnlich hatte sich am Dienstag bereits Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) geäußert.

Zum Monatsende lief die Frist ab, zu der sich knapp 4000 Unternehmen verbindliche Zielgrößen für die Erhöhung der Frauenquote setzen müssen. Veröffentlicht werden müssen diese Zielgrößen erst in den Lageberichten 2016.

Unternehmen: Frauenquote von 30 Prozent ab 2016

 

Das "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" verpflichtet börsennotierte oder mitbestimmte Unternehmen, verbindliche Zielgrößen zum Frauenanteil in Aufsichtsrat, Vorstand und den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands festzulegen.

Außerdem müssen etwa 100 Großunternehmen ab 2016 die Frauenquote von 30 Prozent in den Aufsichtsräten umsetzen.

Die Unternehmensberaterin Ana-Cristina Grohnert, Mitglied der Geschäftsführung bei Ernst & Young (EY) und Vorstandsvorsitzende der Charta der Vielfalt, rief Politik und Wirtschaft dazu auf, sich nicht gegenseitig Vorwürfe zu machen. "Es geht hier um einen gesellschaftlichen Transformationsprozess", sagte Grohnert der Deutschen Presse-Agentur.

Die Umsetzung der Vorgaben des Gesetzes brauche Zeit, die Fristen seien für einige Unternehmen zu knapp. "Wir sollten nicht nur auf die Zahlen sehen", sagte Grohnert. Grundsätzlich begrüßte sie die Verbindlichkeit des Gesetzes. "Freiwilligkeit verändert die Dinge nicht schnell genug."

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF will den Anteil der Frauen mit "disziplinarischer Führungsverantwortung" bis 2021 weltweit von derzeit 19 Prozent auf 22 bis 24 Prozent steigern - das entspreche dem Frauenanteil der Belegschaft.

Wie das Unternehmen mitteilte, sollen die Ziele sollen konzernweit erreicht werden - das heißt, dass nicht jedes Land und jede Gesellschaft auf den angestrebten Frauenanteil kommen muss.

Mindestens eine Frau im Vorstand

 

Für Deutschland legte der Aufsichtsrat fest, dass es im Vorstand der BASF SE mindestens eine Frau geben soll, was bereits der Fall ist. Der Frauenanteil liegt damit bei 12,5 Prozent.

Der Vorstand beschloss für die beiden Führungsebenen unter ihm einen Frauenanteil von 9,4 Prozent und 11,8 Prozent - was ebenfalls dem aktuellen Stand entspricht. Ende 2016 sollen die Zielgrößen überprüft werden.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.