Bürgergeld-Gegner bei SPD sammeln Tausende Unterschriften

In der SPD formiert sich Widerstand gegen die Verschärfungen beim Bürgergeld. Die Hürden für ein erfolgreiches Mitgliederbegehren sind hoch - aber eine der Initiatorinnen ist trotzdem optimistisch.
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In der SPD sammeln Mitglieder Stimmen gegen die Verschärfungen beim Bürgergeld.
In der SPD sammeln Mitglieder Stimmen gegen die Verschärfungen beim Bürgergeld. © Carsten Koall/dpa
Berlin

Die Gegner innerhalb der SPD von Verschärfungen beim Bürgergeld haben nach eigenen Angaben Tausende Unterschriften gesammelt. "Wir haben über 4.000 Unterschriften von Mitgliedern", sagte eine der Initiatorinnen, die frühere Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel, der "Süddeutschen Zeitung" (SZ). Am Montag sollten die Unterschriften der Parteiführung übergeben werden.

Mehrstufiges Verfahren

Ziel der Initiatoren ist ein Mitgliederbegehren. Das ist möglich, wenn ein Prozent der Parteimitglieder das Vorhaben unterstützen. Die SPD hatte zum Jahreswechsel 357.117 Mitglieder. Rein rechnerisch würden die Unterschriften also reichen. Allerdings betont die Partei, dass Stimmen in solchen Fällen nur gültig seien, wenn sie im festgelegten Verfahren gesammelt worden seien. Das sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. 

Das Verfahren sieht demnach vor, dass der Parteivorstand ein Vorhaben für ein Mitgliederbegehren zunächst auf Zulässigkeit prüft. Falls dieser grünes Licht gibt, können die Initiatoren eine spezielle Plattform für die Sammlung von Unterschriften nutzen. 

Strikte Vorgaben

Die Berechtigung zur Einleitung des Begehrens ist erreicht, wenn "mindestens 1 Prozent der gesamten Mitgliedschaft der Partei aus 10 Unterbezirken aus 3 Bundesländern" die Einleitung unterstützen, wie die SPD-Sprecherin erläuterte. 

Falls die nötigen Unterschriften binnen zwei Monaten zusammenkommen, kann das eigentliche Begehren starten, erneut auf einer speziellen Plattform. Dort müssen es binnen drei Monaten mindestens 20 Prozent der Mitglieder unterstützen. Erst dann muss das betreffende Parteiorgan - gegebenenfalls der Parteivorstand - entscheiden, wie er mit den Forderungen umgeht. 

Drohsel zuversichtlich

Drohsel geht laut SZ davon aus, dass die bereits gesammelten Unterschriften auf der Plattform erneut zustande kommen. Die Initiatoren wollen erreichen, dass Sanktionen beim Bürgergeld nicht verschärft werden. Die Reform des Bürgergelds ist ein Vorhaben aus dem schwarz-roten Koalitionsvertrag, dem auch mehr als 80 Prozent der SPD-Mitglieder zugestimmt haben. "Ich bin sehr optimistisch, dass wir am Ende Erfolg haben werden", sagte Drohsel. 

Bei der Agenda 2010 habe damals ein Begehren keinen Erfolg gehabt, aber es habe enorm die Debatten in der Partei verändert, so Drohsel. Sie kritisierte, Arbeitslosen werde eine Schuld an ihrer Arbeitslosigkeit zugeschrieben. Auf die Frage, ob ein Erfolg vielleicht sogar zum Aus der Koalition mit der Union führen könnte, meinte Drohsel: "Falsche Projekte bleiben falsch. Die erzeugen nichts Gutes, auch mit der Gefahr hin, dass es das Bündnis weiter schwächt."

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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