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"Biodeutsch" ist "Unwort des Jahres" 2024

Diskriminierend und "eine Form von Alltagsrassismus" - so stuft eine Jury den Begriff "biodeutsch" ein, wenn er wörtlich verwendet wird. Sie hat ihn deshalb zum "Unwort des Jahres" 2024 gekürt.
AZ/dpa |
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Der Begriff "biodeutsch" ist zum "Unwort des Jahres" 2024 gewählt worden.
Der Begriff "biodeutsch" ist zum "Unwort des Jahres" 2024 gewählt worden. © Sebastian Gollnow/dpa

Der Begriff "biodeutsch" ist zum "Unwort des Jahres" 2024 gekürt worden. Das gab die Jury der sprachkritischen "Unwort"-Aktion am Montag in Marburg bekannt. 

Der Begriff sei im vergangenen Jahr verstärkt im öffentlichen und gesellschaftlichen Sprachgebrauch sowie vor allem in den sozialen Medien verwendet worden, "um Menschen vor dem Hintergrund vermeintlich biologischer Abstammungskriterien einzuteilen, zu bewerten und zu diskriminieren", begründete die Jury ihre Entscheidung. "Die mit dem Gebrauch von biodeutsch einhergehende Unterteilung in angeblich "echte" Deutsche und in Deutsche zweiter Klasse ist eine Form von Alltagsrassismus", befand die Jury.

Dieser Begriff landet auf dem zweiten Platz

Auf Platz zwei landete der Begriff "Heizungsverbot". Der im Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz verwendete Ausdruck sei irreführend und verwendet worden, um klimaschützende Maßnahmen zu diskreditieren.

Die Jury der Aktion "Unwort des Jahres" besteht aus vier Sprachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, einer Journalistin sowie jährlich wechselnden Mitgliedern. Dieses Mal beteiligten sich die Publizistin und Politologin Saba-Nur Cheema sowie der Publizist, Historiker und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel. 

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Cheema und Mendel bestimmten den Begriff "importierter Antisemitismus" zu ihrem persönlichen Unwort. Der Ausdruck suggeriere, dass Judenhass vor allem mit dem Zuzug von Migrantinnen und Migranten zu einem Problem geworden sei, hieß es in der Begründung. Der Begriff werde vor allem in rechten Kreisen verwendet, um Musliminnen und Muslime sowie Menschen mit Migrationsbiographie auszugrenzen "und vom eigenen Antisemitismus abzulenken", so die Jury.

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13 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Himbeergselchts am 13.01.2025 20:13 Uhr / Bewertung:

    Mein Unwort des Jahres wäre Kartoffel. Für hellhäutige Bürger, den gebräuchlichen Begriff der Antidiskriminierungsbeauftragten Ferda Ataman. Weils so gar nicht rassistisch ist, kam ich davon ab.

  • Witwe Bolte am 13.01.2025 12:27 Uhr / Bewertung:

    Mein Unwort des Jahres 2024: "Ampel-Regierung". 😡

  • Der wahre tscharlie am 13.01.2025 17:36 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    Versteh ich nicht.
    An einer Ampel erscheinen doch die Farben rot, gelb, grün.
    Warum also soll das dann ein Unwort sein???

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