Bayerns SPD-Spitze unterstützt Steinbrück als Kanzlerkandidaten
München - Der frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück kann bei seiner offiziellen Kür zum SPD-Kanzlerkandidaten am Sonntag trotz des Wirbels um seine Nebeneinkünfte auf die Stimmen der bayerischen Sozialdemokraten setzen. SPD-Landeschef Florian Pronold sagte am Freitag in München, Steinbrück sei „der beste Kandidat, den die SPD in der aktuellen Situation finden konnte“. Er fügte hinzu: „Ich gehe davon aus, dass wir ihn am Sonntag auch aus Bayern geschlossen unterstützen.“
Lob kam zudem vom SPD-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im Freistaat, Christian Ude. Er sagte mit Blick auf die Euro-Schuldenkrise: „Steinbrück scheint mir in einem Jahrzehnt der finanzpolitischen Auseinandersetzungen der fachlich kompetenteste Kandidat zu sein.“ An dieser Beurteilung habe sich nichts geändert.
Pronold verwies darauf, dass er in den vergangenen Wochen viel Zeit an der SPD-Basis verbracht habe. Er berichtete mit Blick auf die umstrittenen Steinbrück-Auftritte etwa bei Banken: „Dann haben Sie natürlich immer eine Stimme oder zwei, die sagt: 10.000 Euro für einen Vortrag – das ist aber ein Haufen Geld. Darf ein Sozi überhaupt so was verdienen?“ Pronold fügte hinzu, er stelle dann immer die Gegenfrage: „Was ist mit Fußballspielern, was ist mit anderen, mit Vorstandsvorsitzenden und Ähnlichen?“ Zudem habe Steinbrück für Auftritte bei gemeinnützigen Organisationen kein Geld verlangt. Pronold betonte: „Das war so eine Art kleine Robin-Hood-Aktion – von denen zu nehmen, von den Banken, die halt hier ansonsten nicht viel Gutes getan haben in der letzten Zeit.“