Bayern-Bilanz: So viel Geld haben Steuerfahnder 2024 zurückgeholt

Freistaat-Finanzminister Albert Füracker (CSU) zieht Bilanz: So viel Geld haben Steuerfahnder dem Staat im vergangenen Jahr zurückgeholt. Wer dabei besonders erfolgreich war.
Ralf Müller |
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3,26 Milliarden Euro haben Steuerfahnder und Betriebsprüfer 2024 hereingeholt.
3,26 Milliarden Euro haben Steuerfahnder und Betriebsprüfer 2024 hereingeholt. © dpa

Kassensturz: 3,26 Milliarden Euro an Steuer-Mehreinnahmen haben Betriebsprüfer und Steuerfahnder der bayerischen Finanzämter nach Angaben von Finanzminister Albert Füracker (CSU) im vergangenen Jahr hereingeholt.

Davon entfielen 528 Millionen Euro auf die Steuerfahndung und somit 1,3 Millionen Euro auf jeden einzelnen Fahnder. Die 2013 an den Finanzämtern München und Nürnberg eingesetzte „Sonderkommission Schwerer Steuerbetrug“ hat seit ihrer Gründung 2,3 Milliarden Euro an Mehreinnahmen erzielt.

Alle 76 bayerischen Finanzämter sollen erhalten bleiben

Diese Mehreinnahmen seien aber durch die Aufstockung der Zahl der Betriebsprüfer und Fahnder nicht beliebig steigerbar, sagte Füracker bei der Vorlage des Steuer-Jahresberichts am Freitag in Nürnberg. Prüfungen würden gezielt dort angesetzt, wo die Wahrscheinlichkeit von Mehreinnahmen erhöht sei. Füracker widersprach damit jahrelangen Forderungen insbesondere der SPD, mit mehr Prüfern und Fahndern die Steuer-Einnahmeseite zu verbessern. Die bayerischen Finanzämter stehen nach den Worten Fürackers ohnehin vor dem Problem, ausreichend Personal zu gewinnen.

Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU).
Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU). © Peter Kneffel / dpa

Mit noch mehr Digitalisierung und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) wolle man diese Defizite ausgleichen. Man werde dennoch auch an allen kleineren Standorten der 76 bayerischen Finanzämter festhalten. „Wir wollen an allen Standorten bleiben“, sagte Füracker.

18.000 Finanzbeamte arbeiten im Freistaat

Die 18.000 bayerischen Finanzbeamten haben im vergangenen Jahr insgesamt über 140 Milliarden Euro Steuern vereinnahmt. Die drei wesentlichen Steuerarten sind Lohn- (59 Milliarden Euro), Umsatz- (38 Milliarden Euro) und Einkommensteuer (15 Milliarden). Da es sich im Wesentlichen um Gemeinschaftssteuern handelt, verbleiben nur etwa 50 Milliarden Euro im Haushalt des Freistaats Bayern.

In den Pandemie-Zeiten ächzten die Finanzämter unter zusätzlichem Arbeitsanfall, wodurch sich die Bearbeitungszeiten deutlich verlängerten. Inzwischen sinken die Bearbeitungszeiten nach Angaben Fürackers wieder. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer einer Einkommensteuererklärung gab der Minister mit 52,4 Tagen und damit einer Woche weniger als 2023 an.

Mehr als 83 Prozent der Einkommensteuererklärungen wurden per "Elster" gemacht

Ziel sei es, die Steuerverwaltung weiter zu digitalisieren und auch für den Steuerzahler zu vereinfachen. Bei der Digitalisierung nimmt die Steuerverwaltung bereits seit Jahren einen Spitzenplatz von allen Verwaltungen ein. Aushängeschild ist die Steuersoftware „Elster“, die mit mehr als 22 Millionen aktiven Benutzerkonten die erfolgreichste eGovernment-Anwendung Deutschlands ist.

Über 83 Prozent der Einkommensteuererklärungen wurden 2024 per „Elster“ abgegeben. Sofern ein Steuerberater eingeschaltet ist, liegt die Quote sogar bei 98 Prozent, berichtete Füracker.

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