Althaus soll nach Jena verlegt werden

Eine Woche nach seinem schweren Skiunfall in Österreich leidet der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) weiter unter den Folgen seiner schweren Verletzungen. Die räumliche und zeitliche Orientierung sei bei Althaus noch nicht vollständig vorhanden, teilten die behandelnden Ärzte mit. Trotzdem soll er jetzt rasch nach in die Uniklinik Jena verlegt werden.
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Soll jetzt rasch nach Jena verlegt werden: Dieter Althaus.
AP Soll jetzt rasch nach Jena verlegt werden: Dieter Althaus.

WIEN - Eine Woche nach seinem schweren Skiunfall in Österreich leidet der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) weiter unter den Folgen seiner schweren Verletzungen. Die räumliche und zeitliche Orientierung sei bei Althaus noch nicht vollständig vorhanden, teilten die behandelnden Ärzte mit. Trotzdem soll er jetzt rasch nach in die Uniklinik Jena verlegt werden.

Das Bangen um Dieter Althaus hält an: Thüringens Ministerpräsident hat auch eine Woche nach seinem schweren Skiunfall die zeitliche und räumliche Orientierung noch immer nicht voll zurückgewonnen. Das teilten seine Ärzte im Krankenhaus in Schwarzach im Pongau am Donnerstag mit. Dennoch bereiten die Mediziner derzeit die Verlegung des CDU-Politikers von Österreich ins Universitätsklinikum Jena vorbereitet – sie versprechen sich von einer „familiären Umgebung in der Heimat“ eine Verbesserung des Heilungsprozesses.

Althaus selbst habe den Wunsch nach Rückkehr in die Heimat geäußert, sagte Klinikchef Reinhard Lenzhofer. Der Transport, der auch von den Witterungsverhältnissen abhängig sei, werde womöglich Ende der Woche stattfinden.

Der 50-jährige Althaus war am Neujahrstag beim Skifahren auf der steirischen Riesneralm mit einer 41-jährigen Slowakin zusammengestoßen und hatte dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma mit Hirnblutung erlitten. Die Frau starb kurz nach dem Unfall.

Ärzte-Bulletin: Althaus leidet am "Durchgangssyndrom"

"Der Ministerpräsident befindet sich jetzt in einer Art Übergangsphase,“ sagte Klinikleiter Reinhard Lenzhofer. Althaus leide am sogenannten Durchgangssyndrom. Neurologen verstehen darunter eine zeitlich begrenzte Psychose. Bei den Betroffenen können Gedächtnisstörungen, Halluzinationen, Antriebsarmut, Unruhe, plötzliche Stimmungsschwankungen sowie Schlafstörungen und Albträume auftreten. Auch eine zeitliche, örtliche und räumliche Desorientierung ist hierfür typisch. Häufig erinnern sich Patienten danach nicht mehr an diesen Verwirrtheits-Zustand.

Zum Unfallhergang konnte Althaus noch nicht befragt werden. Die Ärzte ließen offen, ob seine Familie schon mit ihm über den Tod der Skifahrerin gesprochen hat. Der Regierungschef habe aber „definitiv noch nicht den vollen Umfang des Geschehens mitbekommen“, sagte Lenzhofer. Althaus finde bei seiner Frau Geborgenheit und werde darüber hinaus von einer Psychologin betreut, die aus seinem Familienkreis stamme.

"Das eigene Ich muss wieder kommen können"

Althaus’ Anwalt und seine Amts-Stellvertreterin Birgit Diezel (CDU) hätten dagegen bislang noch keinen Zugang zu dem Patienten erhalten – „aus medizinischen Gründen“. Auch die Polizei habe ihn noch nicht verhört. „Wir hätten das auch gar nicht zugelassen“, so Lenzhofer. Althaus müsse vielmehr von allen Belastungen ferngehalten werden müsse, „damit das eigene Ich wieder kommen kann“.

jox

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