Alte Methoden

Matthias Maus, AZ- Chefreporter, über die Ukraine, Russland und die EU.
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Das Volk geht auf die Straße, protestiert gegen die übermächtigen Russen. Ältere könnte ein Déjà vu beschleichen: Und gleich marschieren Armeen der „Brudervölker“ ein. Aber dazu wird es nicht kommen.

Kiew 2013 ist nicht Prag 1968. Und dennoch, es weht ein Hauch von Kalter Krieg durch diesen Winter. Es sind nicht mehr Truppen und Raketen, durch die der Kreml seine Vasallen beherrscht. Heute sind es Pipelines und Gasvorkommen, mit denen Putin die Ukraine auf Linie bringt. Aber das Prinzip ist altbekannt. Mit schieren Drohungen begegnet Moskau den Verlockungen der EU, und das Rezept hat anscheinend Erfolg.

Für die Führung in Kiew ist die Aussicht auf den schnellen wirtschaftlichen Exitus durch den übermächtigen Nachbarn real. Greifbarer jedenfalls als die EU als Vision, als Chance auf bessere Lebensumstände für die Bevölkerung irgendwann in Zukunft. Dass die völlig überforderte Außenpolitik der Europäer bei diesem Wetterwechsel überrascht aus der Wäsche guckt, ist kein Ruhmesblatt für die EU.

Trotzdem hat sie langfristig die besseren Karten. Das Rad lässt sich nicht wieder zurückdrehen. Nach dem Fall der Mauer hat mittlerweile eine ganze Generation die Vorzüge von Freizügigkeit und Mitbestimmung erkannt. Die Methoden der Unterdrückung und Einschüchterung provozieren nur mehr Widerstand – siehe die Demonstration in Kiew. Geschichte wiederholt sich nicht.

 

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