Adoption: Babys für die alternde Gesellschaft
BERLIN - Immer mehr Paare entscheiden sich erst spät für die Elternschaft. Die schwarz-gelbe Koalition überlegt, auch älteren Menschen Adoptionen von Kindern zu ermöglichen.
Kinder mit 40 - heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr. Immer mehr Paare entscheiden sich erst dann, Eltern zu werden, wenn ihre Karriere in trockenen Tüchern ist und sie sich die meisten Träume erfüllt haben.
Die schwarz-gelbe Koalition hat diese gesellschaftliche Veränderung aufgegriffen und überlegt, auch älteren Menschen Adoptionen von Kindern zu ermöglichen. "Wir wollen, dass die starre Altersgrenze aufgehoben wird", sagte FDP-Fraktionsvize Miriam Gruß der Passauer Neuen Presse.
Bisher sei es in der Praxis so, dass die Jugendämter lediglich bei einem Altersabstand von weniger als 40 Jahren zwischen Kind und Adoptiveltern die Zustimmung geben. "Wir wollen gesetzlich festhalten, dass auch bei älteren Bewerbern eine Einzelfallprüfung durch die Jugendämter vorgenommen wird", sagte Gruß. Darauf hätten sich die Familienpolitiker von Union und FDP verständigt.
Ein gemeinsamer Antrag der Koalitionsfraktionen mit der Aufforderung an die Bundesregierung, einen entsprechenden Gesetzentwurf vorzulegen, solle kommende Woche auf den Weg gebracht werden.
Entscheidend sei, dass auch über 40-jährige die Chance bekämen, Kinder zu adoptieren. "Die Gesellschaft hat sich weiter entwickelt. Die Tendenz nimmt zu, dass sich Paare auch noch im späteren Alter für Kinder entscheiden wollen", sagte Gruß.
Quelle sueddeutsche.de
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