Verfahren gegen Frei.Wild eingestellt

Die Links der Südtiroler Band, die in Verdacht stand, Hass zu verbreiten und Gewalt zu verherrlichen, sind nicht mehr aufrufbar. Konzert geplant.
Georg Thanscheidt |
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Die Südtiroler Band frei.wild
dpa Die Südtiroler Band frei.wild

Die Links der Südtiroler Band, die in Verdacht stand, Hass zu verbreiten und Gewalt zu verherrlichen, sind nicht mehr aufrufbar. Konzert geplant.

Erfurt Die Bundesprüfstelle für Jugendgefährdende Medien (BPjM) hat ein Verfahren zur Prüfung von Texten der umstrittenen Deutsch-Rockband Frei.Wild eingestellt. Grund sei, dass die in einem Prüfauftrag des thüringischen Sozialministeriums genannten Internetseiten nicht mehr abrufbar seien, sagte die BPjM-Vorsitzende Elke Monssen-Engberding.

Das Ministerium in Erfurt bestätigte, dass die Links auf ein Frei.Wild-Video bei Youtube und einen Songtext auf der Homepage der Südtiroler Band inzwischen nicht mehr funktionierten. Kritiker werfen der Band vor, in ihren Texten Hass zu verbreiten und Gewalt zu verherrlichen.

Ein geplanter Auftritt der umstrittenen Band Frei.Wild sorgt in Bamberg für Wirbel. Unbekannte haben gefälschte Briefe verteilt, die suggerieren, Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) habe persönlich zu dem Konzert eingeladen.

Starke hat nun Anzeige erstattet, wie eine Sprecherin der Kommune am Donnerstag sagte: „Wir wagen keine Interpretation, woher der Brief kommen könnte.“ Wie viele Haushalte das gefälschte Schreiben erhalten haben, sei unklar. Die Kripo Bamberg ermittle nun, sagte ein Polizeisprecher. Allerdings gebe es bislang noch kein Ergebnis.

Das Konzert der Südtiroler Band ist für den 21. Dezember im Rahmen eines Festivals geplant. Wegen der angeblichen Rechtslastigkeit war die Gruppe im März von der Echo-Nominierungsliste gestrichen worden.

Zuvor hatten andere Bands wegen der Frei.Wild-Nominierung protestiert. Landtagsvizepräsidentin Ulrike Gote (Grüne) hatte sich mit anderen Grünen-Politikern mit einem offenen Brief an die Stadt gewandt und den geplanten Auftritt kritisiert. „Denn mit ihren nationalistisch-völkischen Texten hetzt Frei.Wild gegen Andersdenkende“, schrieb Gote.

Die Stadt erklärte daraufhin: „Frei.Wild ist in Bamberg, wie in zahlreichen anderen Städten auch, nicht willkommen.“ Aber mit rechtlichen Mitteln sei der Auftritt nicht zu verhindern. Als die Congress + Event GmbH als Betreiberin der Veranstaltungshalle den Vertrag unterzeichnet habe, seien die am Festival beteiligten Gruppen noch nicht festgestanden. Nun könne man den Vertrag nicht wieder lösen. Der Betriebsgesellschaft beziehungsweise der Stadt drohten sonst hohe Schadenersatzforderungen.

 

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