Somuncu wirft Schweizer Fernsehen Zensur vor

Der Comedian wirft dem Schweizer Fernsehen eine Zensur seiner schweizkritischen Aussagen vor. Bei seinem Auftritt auf dem "Humor-Festival" hat Somuncu Schweizer als "aufrichtige Nazis" bezeichnet und erschien daraufhin nicht in der TV-Übertragung.
Arosa - Der deutsch-türkische Comedian Serdar Somuncu (47) hat dem öffentlich-rechtlichen Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) eine Zensur schweizkritischer Aussagen vorgeworfen. Der Sender wies das am Donnerstag auf Anfrage zurück. Somuncu hatte der Zeitung "Die Welt" am Mittwoch gesagt, das SRF habe seinen knapp fünfminütigen Auftritt beim Humor-Festival in Arosa (Kanton Graubünden) nicht ausgestrahlt.
Dabei hatte der Kabarettist Schweizer als "aufrichtige Nazis" und den nationalkonservativen Politiker Christoph Blocher als "Arschblocher" bezeichnete. Somuncu sei der einzige von zwölf beteiligten Künstlern gewesen, dessen Beitrag vom SRF nicht verwendet worden sei.
Lesen Sie hier: Benedict Cumberbatch kämpft gegen Nazis
Der zuständige SRF-Bereichsleiter Rolf Tschäppät erklärte, auch andere Künstler seien nicht berücksichtigt worden. "Eine redaktionelle Auswahl nach sendungsrelevanten Kriterien zu treffen ist keine Zensur."
Für zwei SRF-Sendungen "Arosa 2015 Sélection" vom 3. und 10. Januar von jeweils 35 Minuten habe man Aufzeichnungen von Arosa Tourismus von insgesamt rund 100 Minuten verwendet. "SRF wählt die Künstler und ihre Auftritte nach verschiedenen Kriterien aus, z.B. Herkunft, Bekanntheit oder Genre. Entscheidend ist schlussendlich ein guter Mix für die Sendungen."