Sommerliche Regenmassen für Vögel problematisch
Berlin - "Für insektenfressende Vögel beispielsweise war die Nahrungssuche schwierig", sagte Julian Heiermann vom Naturschutzbund (Nabu) im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. "Die Insekten verkriechen sich bei Regen."
Langfristige Probleme sieht Heiermann bei Vogelnestern etwa von Störchen: "Es gibt viele Brutausfälle, weil die Nester mit Wasser volllaufen und anfangen zu schimmeln." Kämen Jungtiere mit Schimmelsporen in Kontakt oder kühlten aus, führe das oftmals zum Tod. Auch für Eidechsen und Schlangen sei das Wetter "recht mau" - die Reptilien mögen es eher warm und trocken.
"Gut war der Regen aber für die Amphibien", sagte Heiermann. Diese Tiere brauchen das Wasser zum Überleben, und gerade kleinere Tümpel trocknen im Sommer normalerweise aus. Dies sei in diesem Jahr bislang nicht passiert. Über diese Brutgebiete freuten sich nun auch die Mücken.
Auch für Pflanzen sei das Regenwetter eine Wohltat: "Abgesehen vom Vorjahr hatten wir zuvor einige sehr trockene Sommer. Jetzt ist alles grün und sprießt", sagte Heiermann. Lediglich Kulturpflanzen seien auszunehmen: Für Obst und Gemüse sei der Regen schädlich, viele Bauern bangten um ihre Ernte.
Ein Sommer-Fazit mochte Heiermann noch nicht ziehen: "Wir hoffen auf die zweite Sommerhälfte, und im Moment sieht es ja gar nicht so schlecht aus."
Mehr als doppelt so viel Regen wie durchschnittlich im Juli haben etwa Berliner Meteorologen in diesem Monat bereits gemessen. Auch der Juni sei deutlich regenreicher verlaufen als normal, heißt es bei der Wetterwarte in Berlin-Dahlem.