So feiern die Kölner Weiberfastnacht
Im Rheinland hat mit den Feiern zur Weiberfastnacht die heiße Phase des Karnevals begonnen. Pünktlich um 11.11 Uhr eroberten die Narren in den Karnevalshochburgen am Donnerstag Straßen und Rathäuser und entmachteten die politische Elite, um dort bis zum Aschermittwoch zu regieren.
Berlin - Im Mittelpunkt stehen die närrischen Weiber, die es darauf anlegen, den Männern die Krawatten abzuschneiden. Um allzu närrischem Treiben entgegenzuwirken, haben einige Kommunen jedoch bis zum Abend geltende Alkoholverbote für ihre Innenstädte verhängt. In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz feierten laut Polizeiangaben rund 2.000 Menschen in der Innenstadt. Mit viel Helau und Humba begingen sie die Weiberfastnacht ab 11.11 Uhr gleich neben dem Fastnachtsbrunnen auf dem Schillerplatz.
In der Beamtenstadt Koblenz wurde in vielen Büros um 11.11 Uhr die Arbeit eingestellt, um den Behördenkarneval zu feiern. In Trier läuteten etwa 200 Narren bei der Prinzenproklamation den Straßenkarneval ein. Die Verwaltungen von Trier und Bad Kreuznach haben für den Donnerstag in den Straßen der Innenstädte bis zum Abend geltende Alkoholverbote verhängt.
Damit reagieren die Behörden auf Probleme mit betrunkenen Jugendlichen zur Weiberfastnacht im vergangenen Jahr. 2012 mussten knapp 60 junge Menschen wegen Verletzungen oder Alkoholvergiftungen ambulant behandelt werden. Zeitweise stießen die Rettungsdienste an ihre Grenzen: Sie kamen mit den Krankentransporten nicht mehr nach. Die Trierer Feuerwehr musste daraufhin Rettungseinheiten alarmieren, die eigentlich für Großkatastrophen bereitstehen.
Auch Düsseldorf und Köln in Nordrhein-Westfalen sind in den kommenden Tagen fest in der Hand der Jecken. In der Kölner Altstadt nahm das Dreigestirn symbolisch das Heft in die Hand. Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) wurde in der Landeshauptstadt von den „Möhnen“ (närrischen Weibern) „überwältigt“, die seine Krawatte abschnitten.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) verlor ebenfalls seine Krawatte – an „Prinzessin Esther I.“ vom Rother Carneval Verein. Seehofer empfing rund 140 Vertreter von Faschingsgesellschaften in München. Am „Unsinnigen Donnerstag“ besuchen traditionell Prinzenpaare, Tanzgruppen und Musikkapellen aus allen Teilen Bayerns die Staatskanzlei.
Bei niedrigen Temperaturen von verbreitet nur knapp über null Grad mussten sich die Karnevalisten warm anziehen. Das bleibt auch in den kommenden Tagen so. Für Sonntag kündigten die Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst sogar ein weiteres Tief an, dass insbesondere den Karnevalshochburgen im Westen des Landes Schnee bescheren könnte.