Schweizer sollen über Kuh- und Ziegenhörner abstimmen

Bern - Die Schweizer können demnächst bei einer Volksabstimmung entscheiden, ob Kühe und Ziegen ihre Hörner behalten und Bauern dafür finanzielle Anreize bekommen sollen. Das sieht eine Volksinitiative naturverbundener Landwirte um den Bergbauern Armin Capaul vor. Im Gegensatz zum Idealbild eines naturbelassenen Alpenparadieses hätten heutzutage neun von zehn Schweizer Kühen keine Hörner mehr, erklärten die Initiatoren.
Die Hörner werden bereits den meisten Jungtieren entfernt. Damit raube man ihnen die Würde, zudem leide die Qualität der Milch und des Fleisches, erklärte Capaul (64). Mit der Enthornung soll die Verletzungsgefahr in Großställen reduziert werden, so dass dort mehr dicht an dicht stehende Tiere untergebracht werden können. Die Praxis ist auch in Deutschland und anderen Ländern mit intensiver Viehwirtschaft verbreitet.
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"Bauern, die ihren Kühen und Ziegen aus Respekt vor der Natur die Hörner lassen, sollten dafür entschädigt werden", sagte Capaul. Die Schweizer Bundesverwaltung hat die Gültigkeit von rund 120 000 für die Hornkuh-Initiative gesammelten Unterschriften bestätigt, so dass sie dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden kann. Vorher können sich noch das Parlament, die Regierung und Interessenverbände dazu äußern.