Nach Bundestags-Überfall: Tatverdächtiger Polizist tot
Der Überfall auf eine Poststelle in einem Bürogebäude des Deutschen Bundestags ist vermutlich von einem Polizisten verübt worden. Der 48-jährige Mann sei im östlichen Stadtteil Berlin-Kaulsdorf tot gefunden worden.
Berlin - Das bestätigte Polizeisprecher Frank Millert am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Nach ersten Erkenntnissen erschoss sich der Polizist selbst. Er soll private Probleme gehabt haben.
Die Leiche wurde am Mittwochabend von Spaziergängern auf einem Wanderweg gefunden. Sie wies eine tödliche Schussverletzung im Kopf auf.
Die Poststelle im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Berliner Regierungsviertel war am Mittwochabend gegen 19.00 Uhr überfallen worden. Der Täter hatte eine 42 Jahre alte Angestellte mit einer Pistole bedroht und geschlagen. Die Beute verstaute er in einer Tragetasche. Die Frau kam mit Platzwunden und Prellungen ins Krankenhaus.
Der Vorfall hatte zunächst eine Diskussion ausgelöst, wie ein Räuber in ein besonders gesichertes Gebäude gelangen konnte. In den vergangenen Monaten hatte es bereits Beschwerden über die hohe Zahl von Zugangsberechtigten zu den Gebäuden des Bundestages gegeben.
Dass der 48-Jährige zu der Polizei beim Bundestag gehörte, erkläre nun den ungehinderten Zugang zu der nicht für die Öffentlichkeit zugänglichen Poststelle, hieß es im Berliner Polizeipräsidium. Die Polizei beim Bundestag ist für alle Gebäude des Parlaments zuständig und dem Bundestagspräsidenten unterstellt.
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