Justizminister will Flatrate-Puffs verbieten - "Ein Strauß an Möglichkeiten"

Nach der Schließung zweier Flatrate-Bordelle in Baden Württemberg sagt Justizminister Goll: „Ich habe nichts gegen normale Bordelle, solche Flatrate- Puffs verstoßen aber gegen die Menschenwürde."
von  Abendzeitung
Sie wollen sich nicht "bevormunden" lassen: Zwei Prostituierte im Fellbacher "Pussy Club".
Sie wollen sich nicht "bevormunden" lassen: Zwei Prostituierte im Fellbacher "Pussy Club". © dpa

Nach der Schließung zweier Flatrate-Bordelle in Baden Württemberg sagt Justizminister Goll: „Ich habe nichts gegen normale Bordelle, solche Flatrate- Puffs verstoßen aber gegen die Menschenwürde."

Baden-Württembergs Justizminister Ulrich Goll (FDP) hat Bordelle als „knallhartes Geschäft“ bezeichnet, das „wohl von der organisierten Kriminalität gesteuert wird“. Es sei blauäugig zu glauben, dass Prostitution ein normaler Beruf sei, sagte er am Montag in Stuttgart nach der Schließung zweier Flatrate-Bordelle im Südwesten. „Ich habe nichts gegen normale Bordelle, solche Flatrate- Puffs verstoßen aber gegen die Menschenwürde. Wir sollten sie auf dem Boden unserer Rechtsordnung nicht dulden.“

Am Vortag hatten rund 700 Beamte Flatrate-Bordelle, die mit Sex nach Belieben zum Festpreis werben, in bundesweit vier Städten durchsucht und zwei Etablissements in Heidelberg und Fellbach geschlossen. Puffs in Schönefeld bei Berlin und Wuppertal wurden auch durchsucht, dürfen aber weiter öffnen. Gegen die Flatrate-Bordelle hatte es in den letzten Wochen heftigen Widerstand gegeben. In Fellbach nahm die Polizei zwölf Menschen fest. Gegen die 25 Jahre alte Betreiberin des Bordells und ein 25-jähriges Mitglied der Geschäftsführung wurden Haftbefehle erlassen. Bundesweit wurden 270 Männer und 170 Frauen kontrolliert.

Laut Goll reichen die rechtlichen Möglichkeiten aus, um solche Bordelle zu verbieten. Er sprach von einem „Strauß an Möglichkeiten“: So komme ein Verstoß gegen das Strafrecht in Betracht wegen möglicher Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung, Ausbeutung von Prostituierte und Veruntreuung von Sozialabgaben.

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