"Hells Angels" versus "Bandidos": Schröder-Spezl befriedet Rocker

HANNOVER - Rivalen auf der Straße und auf zwei Rädern: Die Rockerbanden "Hells Angels" und "Bandidos" bekriegen sich seit Jahren. Jetzt sollen die Banden in der Kanzlei des Ex-Kanzlers Frieden schließen. Politiker sind misstrauisch.
„Hells Angels“ und „Bandidos“ hassen sich bis aufs Blut. Seit Jahren liefern sich die Rockerbanden brutale Kämpfe – mal geht es darum, Reviere für den Drogenhandel abzustecken, mal für illegale Prostitution. Doch mit dem Kleinkrieg soll angeblich Schluss sein: Ausgerechnet in der Kanzlei des Hannoveraner Promi-Anwalts Götz von Fromberg und dessen Büropartner Gerhard Schröder wollten sich die höchst umstrittenen Rocker am Mittwoch die Hand reichen – und damit offiziell Frieden schließen.
Götz von Fromberg, der mit Ex-Kanzler Schröder gut befreundet ist, vertritt angeblich seit mehreren Jahren die Interessen seines Mandanten Frank Hanebuth, seines Zeichens „Hells Angels“-Chef in Hannover. Wie dortige Zeitungen berichten, kontrollieren die „Hells Angels“ in der niedersächsischen Landeshauptstadt das Rotlichtmileu. Gleichzeitig sind sie gut vernetzt mit der örtlichen Geschäftswelt und Gesellschaft. Laut Medienberichten gehören die „Hells Angels“ in Hannover zu dem einflussreichsten Teil der deutschlandweit agierenden Bande. Als Unterhändler der „Hells Angels“ reicht Frank Hanebuth nun „Bandidos“-Chef Peter Maczollek die Hand.
Der Zeitpunkt für die Versöhnungszeremonie scheint nicht ganz zufällig: Heute und am Freitag beraten die Innenminister über ein bundesweites Verbot der Banden. Prompt sprechen Politiker von einem taktischen Ablenkungsmanöver. Hamburgs Innensenator Christoph Althaus (CDU): „Dass sich jetzt die verfeindeten Rockerbanden an einen Tisch setzen, halte ich für eine Nebelkerze.“ In Schleswig-Holstein hatte Innenminister Klaus Schlie (CDU) die Clubs der „Bandidos“ in Neumünster sowie der „Hells Angels“ in Flensburg schon im April verboten. Anne Hund