Hannover: Häftling soll eine 23-Jährige getötet haben

Hannover - Ein Patient des Maßregelvollzugs in Niedersachsen soll während eines Freigangs eine Frau getötet haben. Die Tat soll sich im vergangenen September ereignet haben.
Darüber informierte am Freitag Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) im niedersächsischen Landtag. Der 48-jährige Mann sitze seit Donnerstag in Untersuchungshaft.
Er war im Januar 2013 wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und zehn Monaten verurteilt worden, wegen seiner Alkoholsucht kam er in die forensische Psychiatrie nach Bad Rehburg. Seit Ende 2014 durfte er den Maßregelvollzug auch unbegleitet immer wieder verlassen.
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Staatsanwaltschaft veröffentlichte bisher keine Hintergründe zur Tat
Bei dem Opfer handelt es sich um eine 23 Jahre alte Frau aus Bad Rehburg, die im September 2015 von ihrer Familie als vermisst gemeldet worden war. Einige Tage später wurde sie tot in einem Waldstück bei Loccum gefunden. Die Polizei nahm daraufhin Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts auf. Einzelheiten zum Tathergang, zu den Ermittlungen und zur Person des Verdächtigen teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag nicht mit. "Ermittlungstaktische Gründe“ ließen dies nicht zu.
Ein Maßregelvollzugszentrum ist eine spezielle Fachklinik, in der psychisch kranke oder süchtige Straftäter behandelt werden, die zum Tatzeitpunkt nach gerichtlicher Auffassung nicht oder nur vermindert schuldfähig waren und deshalb nicht ins Gefängnis geschickt werden können. Die Brandbreite möglicher Verbrechen ist dabei relativ groß.