Fünf Menschen auf Flughafen in Florida erschossen

Fort Lauderdale - Der 26 Jahre alte Mann, der auf dem Flughafen der US-Stadt Fort Lauderdale fünf Menschen erschossen haben soll, ist ein möglicherweise psychisch kranker Irak-Veteran.
Nach FBI-Angaben suchte er im November ein Büro der Bundespolizei in Alaska auf und machte wirre Äußerungen, denen zufolge die Regierung ihn zwinge, Propaganda-Videos der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzuschauen. Er soll zeitweise in der Nationalgarde von Alaska sowie von Puerto Rico gedient haben von 2010 bis 2011 im Irak eingesetzt worden sein.
Angreifer möglicherweise psychisch krank
Bekannten soll er gesagt haben, er höre Stimmen, die ihn dazu drängten, sich dem IS anzuschließen. Der Mann habe bei einem Besuch aber klar zu erkennen gegeben, dass er nicht vorhabe, jemanden zu verletzen, zitierten US-Medien am Samstag den FBI-Beamten George Piro. Wie es weiter hieß, waren die Äußerungen des Mannes jedoch so wirr, dass eine psychische Untersuchung veranlasst worden sei. Der Mann habe sich dazu freiwillig in ein Krankenhaus begeben.
Busunfall am Frankfurter Flughafen
Das FBI habe bei Nachforschungen nach dem bizarren Besuch keine Hinweise auf eine Radikalisierung gefunden. Es habe auch keine Auslandsreisen gegeben, die auf irgendwelche Kontakte zum IS hindeuteten. Dennoch schloss das FBI ein terroristisches Motiv zunächst nicht aus. "Wir blicken in alle Richtungen", sagte Piro in der Nacht zum Samstag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz.
Mehrere Menschen schweben noch in Lebensgefahr
Der Mann hatte am Freitag an einer Gepäckausgabe auf dem Flughafen in Florida das Feuer eröffnet. Dabei wurden auch acht Menschen verletzt, mehrere von ihnen waren am Samstag noch in Lebensgefahr, wie Floridas Gouverneur Rick Scott vor Journalisten sagte.
Der Täter hatte Medienberichten zufolge nach dem Angriff seine Waffe fallengelassen und sich dann mit ausgestreckten Armen und gespreizten Beinen auf den Boden gelegt. Die Polizei habe ihm ohne Probleme Handfesseln anlegen können und ihn noch am Freitag vernommen.
Wie es weiter hieß, war der 26-Jährige am Freitag nach Fort Lauderdale geflogen und habe seine Waffe legal in einem Behälter aufgegeben. Das ist in den USA unter Auflagen möglich und kommt häufig vor, wie Experten im US-Fernsehen erläuterten. Nach der Ankunft habe der Mann den Behälter - sein einziges Gepäckstück - vom Band genommen, in einem Toilettenraum dann die Waffe ausgepackt und sie geladen.
Der Flughafen wurde zwischenzeitlich gesperrt, am Samstag lief der Verkehr aber wieder normal. Der internationale Airport wird jährlich von rund 25 Millionen Passagieren genutzt. Er zählt damit mehr Passagiere als der drittgrößte deutsche Flughafen Düsseldorf.