Flughafen gesperrt und Autobahnen lahmgelegt
Schneefälle und Eiseskälte haben in vielen Teilen Deutschlands für Verkehrschaos gesorgt. Es kam zu zahlreichen Unfällen, Sperrungen und Staus. Doch der richtige Frost kommt erst noch.
Bis zu 20 Zentimeter Schnee und Glatteis haben in der Nacht zum Montag weite Teile Deutschlands lahmgelegt. Mehrere Autobahnen mussten gesperrt werden. Tausende kamen zu spät zur Arbeit.
Bei Hannover bildete sich auf der A2 ein Stau von etwa 35 Kilometern Länge. Ab 22.00 Uhr kamen die Streufahrzeuge nicht mehr gegen das Glatteis an, die hügelige Strecke wurde ab der Abfahrt Lauenau bis 03.00 Uhr morgens gesperrt. Weil zahlreiche Fahrer von Autos und Lkw in dem mitternächtlichen Stau eingeschlafen waren, mussten sie von Polizisten geweckt werden, damit der Verkehr wieder fließen konnte, wie der Sprecher der Polizeidirektion Hannover sagte.
Flughafen Düsseldorf wurde komplett gesperrt
Der Flugverkehr war ebenfalls behindert. Der Flughafen Düsseldorf musste am Morgen wegen des starken Schneefalls vorübergehend komplett gesperrt werden. Start- und Landebahnen, die Rollwege und das Vorfeld ließen sich nach Angaben von Sprecher Christian Witt nicht mehr vom Eis befreien. Ankommende Maschinen wurden zu anderen Flughäfen umgeleitet. Insgesamt waren 48 Flüge vom Kältechaos betroffen. Zehn Maschinen konnten nicht starten, weitere Abflüge wurden verschoben.
Auch die Deutsche Bahn hatte Probleme mit dem Wetter. Nach Angaben von Unternehmenssprechern gab es etliche Verspätungen. In Nordrhein- Westfalen, wo bis zu 20 Zentimeter Schnee lagen, wurden im Internet für einige Regionalzüge bis zu einer Stunde Verspätung angezeigt.
Viele Unfälle, etliche Verletzte, einige Tote
Straßenglätte mit bis zu 15 Zentimetern Schnee beeinträchtigte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen den Verkehr. Nach Angaben der Polizeipräsidien in Frankfurt (Oder) und Potsdam gab es in Brandenburg zwischen Mitternacht und 8.00 Uhr etwa 100 Unfälle, bei denen mindestens sieben Menschen verletzt wurden. Auch in Niedersachsen und Hessen waren viele Straßen gefährlich glatt. Streufahrzeuge waren im Dauereinsatz. In Berlin verkehrten Straßenbahnen, S- und U-Bahnen zwar planmäßig. Doch fast alle Busse hatten Verspätung - oft bis zu 20 Minuten.
Auf vielen Autobahnen in Hessen kamen die Fahrer nur langsam voran. Es gab Staus bis zu 16 Kilometern Länge. Auf der A4 bei Bad Hersfeld blockierte ein liegengebliebener Lastwagen den Verkehr an einer Baustelle. Gefahrguttransporter mussten auf den nächsten Parkplatz gesteuert werden. Zahlreiche Unfälle gab es auch abseits der Autobahnen auf Landstraßen und in Städten. In Hessen starb ein 44-Jähriger, der mit seinem Auto auf einer glatten Straße bei Maintal ins Schleudern geriet und gegen einen Lastwagen prallte. Im Nordosten Bayerns gab es bei winterliche Straßenverhältnisse ebenfalls zahlreichen Unfälle, bei denen mehrere Menschen verletzt wurden.
Tausende Hühner auf Autobahn verendet
Auf der A44 in Nordrhein-Westfalen geriet ein mit rund 4000 Hühnern beladener Lastwagen ins Schleudern. Mehrere tausend Tiere verendeten auf der Autobahn. Auch die A43 bei Münster war stundenlang blockiert, weil sich auf der spiegelglatten Fahrbahn ein Lastwagen quergelegt hatte. An die Wartenden wurden Decken und heiße Getränke verteilt. Die Nachbarländer Deutschlands hatten ähnliche Probleme. In Frankreich warnte der Wetterdienst vor Schnee und Eis von der belgischen Grenze bis zum Loire-Tal. In Paris schneite es, in der Bretagne gab es Eisregen. Wie in Deutschland wird auch in Frankreich mit einem Kälteeinbruch gerechnet. Das Hoch «Robinson» bringt die nächsten Tage eisige Polarluft und Dauerfrost nach Deutschland. Die Temperaturen sollen am Dienstag bis auf minus 20 Grad sinken. (dpa/AP)
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