Feuerwehrmann zündet Flüchtlingsheim an - Kein Haftbefehl

Vor rund einer Woche zündete ein Feuerwehrmann mit einem Komplizen ein Flüchtlingsheim in Altena an. Jetzt gab der 25-Jährige die Tat zu, jedoch wird kein Haftbefehl gegen ihn erlassen.
von  dpa/az
Unglaublich: Der Feuerwehrmann hat zugegeben, dass er die Flüchtlings-Einrichtung angezündet hat, trotzdem wird kein Haftbefehl gegen ihn erlassen. (Symbolbild)
Unglaublich: Der Feuerwehrmann hat zugegeben, dass er die Flüchtlings-Einrichtung angezündet hat, trotzdem wird kein Haftbefehl gegen ihn erlassen. (Symbolbild) © dpa

Hagen/Tröglitz - Nach dem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft im westfälischen Altena sind zwei Männer wegen des Verdachts auf schwere Brandstiftung festgenommen worden, darunter ein Feuerwehrmann. Die jungen Männer aus der Nachbarschaft gaben in Vernehmungen zu, am vergangenen Samstag einen Anschlag auf das Wohnhaus verübt zu haben, wie die Polizei in Hagen am Freitag mitteilte. Demnach legte der 25-jährige Feuerwehrmann auf dem Dachboden das Feuer mit Benzin, während sein zwei Jahre jüngerer Komplize Schmiere stand. Als Motiv gab der Feuerwehrmann an, keine Flüchtlinge in seinem Wohnumfeld haben zu wollen. Verletzt wurde bei dem Anschlag niemand, es entstand aber ein Sachschaden von 20.000 Euro.

Laut Informationen der BILD lautete die unglaubliche Begründung des Staatsanwaltes Bernd Maas: "Hintergrund ist eine persönliche Überzeugung, keine politische." Der Täter habe also "nur" aus fremdenfeindlichen, nicht aber aus rechtsradikalen Motiven gehandelt.

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Bundestagsabgeordneter Dirk Wiese (SPD), Mitglied des Rechtsausschusses: „Ich halte die Einschätzung der Staatsanwaltschaft für falsch. Wer ein Haus anzündet, in dem syrische Flüchtlinge sind, der handelt aus fremdenfeindlichen Motiven.“

Derweil wurde bekannt, dass ein nach dem Brandanschlag von Tröglitz Festgenommener ebenfalls ein Anwohner sein soll. Einen entsprechenden Bericht der "Mitteldeutschen Zeitung" wollte die Staatsanwaltschaft Halle am Freitag aber nicht kommentieren. Die geplante Unterkunft für 40 Asylbewerber in dem Ort im Süden Sachsen-Anhalts war Anfang April angezündet worden und ist seitdem unbewohnbar.

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